Verstörender AusrasterRussische Langlauf-Legende verletzt Konkurrenten absichtlich

Die Langlaufsaison in Russland ist gerade einmal wenige Tage alt und hat schon ihren ersten großen Skandal. Verantwortlich dafür ist der dreimalige Olympiasieger Alexander Bolshunov, dem nach einem Sprintrennen die Sicherungen durchbrennen.
Russlands Langlauf-Legende Alexander Bolshunov hat zum Auftakt der neuen Saison im isolierten Land direkt für einen handfesten Skandal gesorgt. Der dreimalige Olympiasieger rastete nach einem Sprintrennen aus und verletzte seinen Konkurrenten Alexander Bakurov so schwer, dass der vorerst pausieren muss.
Was war passiert? Auf der ersten Etappe des Russland Cups in Kirovsk kamen sich Bolshunov und Bakurov im Halbfinale des Sprints in die Quere. Die Folge: Der große Superstar der Szene stürzte, wurde nur Sechster und verpasste den Einzug ins Finale. Bakurov wiederum brach bei der Kollision in der letzten Kurve der Stock. Er wurde am Ende Vierter und schied ebenfalls aus.
Der Skandal ereignete sich dann wenige Sekunden später: Während Bakurov im Zielbereich an der Bande lehnte und nach Luft schnappte, kam Bolshunov von hinten angelaufen und rammte seine Schulter gegen den Körper von Bakurov. Der 22-Jährige stürzte nach vorne und flog durch die nachgebende Bande. Bei dem Sturz verletzte sich Bakurov so schwer, dass er eine Trainingspause von mindestens zwei Wochen einlegen muss.
"Entschuldigung wird die Sache nicht ändern"
Bakurov war außer sich und polterte gegen den dreimaligen Olympiasieger. "Ich erwarte keine Entschuldigung. Wenn sie eine wollen, ok. Aber eine Entschuldigung wird die Sache nicht ändern. Das muss definitiv aufhören. So ein Verhalten ist inakzeptabel", machte er seinem Ärger gegenüber Match TV Luft. Eine offizielle Beschwerde gegen Bolshunov wolle er nicht einlegen. Dies raube nur seine Energie, sagte das Opfer.
Bolshunov wiederum erklärte seinen Angriff mit überkochenden Emotionen. Er wolle einen fairen Kampf auf der Strecke, betonte er. "Aber mir gefiel Bakurovs Verhalten nicht", rechtfertigte er seine übertrieben heftige Retourkutsche. "Sie werden mich jetzt wahrscheinlich für fünf Rennen disqualifizieren, weil ich der Athlet bin, den alle lieben", kommentierte er sarkastisch. "Ich werde den Schlag verkraften, egal, wie hart er ist."
Wirklich hart war der Schlag, den der Verband anschließend gegen den dreimaligen Olympiasieger austeilte, allerdings nicht. Statt für fünf wurde Bolshunov lediglich für ein Rennen gesperrt. Der scharfen Kritik an seiner hinterhältigen Aktion tat dies jedoch keinen Abbruch.