Krieg ist nur indirekter Grund Russische Reiter starten nicht bei Olympia in Paris
25.12.2023, 17:00 Uhr
Russische Reiter - wie hier bei Olympia in Tokio - werden nicht in Paris antreten.
(Foto: imago images/Stefan Lafrentz)
Russische und belarussische Reiter werden bei Olympia in Paris nicht starten. Sie wären trotz des Ukraine-Krieges zwar nicht mehr gesperrt. Das Aus hat einen anderen Grund. Derweil wird es in der Vielseitigkeit kein Comeback von Gold-Stute "Mandy" geben.
Der Internationale Pferdesportverband (FEI) hat angekündigt, dass russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris nicht antreten werden. Die Entscheidung beruhe auf der Tatsache, dass die Athleten seit dem 2. März 2022 wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und den darauffolgenden Sanktionen nicht mehr an FEI-Veranstaltungen teilgenommen haben und somit nicht die erforderlichen Punkte für die Olympia-Qualifikation sammeln konnten, hatte die FEI mitgeteilt.
"Gemäß dem olympischen Qualifikationssystem für Pferdesportarten wird die individuelle Qualifikation über die FEI-Olympiaranglisten für Springen, Dressur und Vielseitigkeit sichergestellt, die den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 abdecken. Da russische und belarussische Athleten seit dem 2. März 2022 nicht mehr an FEI-Wettbewerben teilgenommen haben, wird es bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris keine Vertreter dieser Nationen geben", hieß es in der Mitteilung.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte zuletzt erklärt, dass einzelne Sportlerinnen und Sportler aus Russland sowie Belarus für die Sommerspiele in Frankreichs Hauptstadt trotz des Krieges unter bestimmten startberechtigt sind, sofern sie die Qualifikationsbedingungen erfüllen.
Krajewski ohne Gold-Pferd "Mandy"
Die FEI hatte Mitte November mit Verweis auf das IOC erklärt, Russen und Belarussen wieder als neutrale Athleten zuzulassen und die Sanktionen aufzuheben. Bestehen bleibt das Verbot internationaler Wettkämpfe in Russland und Belarus. Beide Länder spielen im internationalen Spitzensport der Reiter keine Rolle.
Derweil teilte Vielseitigkeits-Olympiasiegerin Julia Krajewski, dass sie in Paris nicht mit ihrem Gold-Pferd Amande de B'Neville an den Start gehen wird. Die Fuchsstute, die zuletzt verletzt war und im Hinblick auf die Sommerspiele im kommenden Jahr aufgebaut werden sollte, kehrt gar nicht mehr in den Sport zurück, wie die 35-jährige Krajewski auf Instagram schrieb.
Die Stute laboriert seit Längerem an einer Verletzung im Huf. Diese sei zwar für sich genommen "nicht besonders dramatisch" und würde das Tier nicht im normalen Alltag beeinträchtigen. "Es besteht das Risiko, dass es sich deutlich verschlechtert, wenn sie wieder sportlicher Belastung standhalten müsste. Es gibt zwar eine kleine Chance, dass es funktionieren könnte, dennoch haben wir uns dagegen entschieden, es zu versuchen", erklärte Krajewski, die auf "Mandy" auch WM-Gold im Team und Silber im Einzel gewann. Im vergangenen Jahr hatte Krajewski mit ihren beiden Nachwuchspferden Eros de Cantraie und Nickel die Paris-Qualifikation geschafft.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa