Kein Zeichen gegen Hass Russischer NHL-Star verweigert Regenbogen-Trikot
18.01.2023, 13:46 Uhr
Nahm an der Aktion gegen Diskriminierung nicht teil: Flyers-Profi Iwan Proworow.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Das NHL-Team der Philadelphia Flyers setzt mit einer Aktion ein Zeichen gegen Diskriminierung und für LGBTQ+-Rechte. Der russische Eishockey-Profi Iwan Proworow weigert sich allerdings, ein Trikot in Regenbogenfarben für Pride Night zu tragen - und nennt religiöse Gründe.
In der nordamerikanischen Profiliga NHL hat der russische Eishockey-Profi Iwan Proworow mit seiner Weigerung, ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen, für Aufsehen gesorgt. Vor dem 5:2 seiner Philadelphia Flyers gegen die Anaheim Ducks wärmten sich die Flyers in speziellen Trikots anlässlich einer Feier in Philadelphia zu Ehren der LGBTQ+-Gemeinschaft auf. Dabei verwendeten sie auch Schläger, um die ein Tape in den Regenbogen-Farben gewickelt war. Auch das heimische Wells Fargo Center war mit verschiedenen Symbolen in Regenbogen-Farben geschmückt. LGBTQ ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, Transgender und queer.
Proworow indes verweigerte das Aufwärmen mit dem Verweis auf seine russisch-orthodoxe Religion: "Meine Entscheidung ist, mir selbst und meiner Religion treu zu bleiben." Er fügte an: "Ich respektiere jedermann. Ich respektiere jedermanns Entscheidungen." Die Flyers erklärten in einem Statement, sich "der Inklusion verschrieben" zu haben. Sie seien "stolz darauf, die LGBTQ+-Gemeinschaft zu unterstützen" Der Verein werde "sich auch weiterhin für Inklusion und die LGBTQ+-Gemeinschaft starkmachen". Die NHL hatte sich bis Dienstagabend Ortszeit noch nicht zu der Angelegenheit geäußert.
Gespräche mit Proworow angekündigt
Flyers-Coach John Tortorella ließ den 26 Jahre alten Proworow trotz Verweigerung spielen. "Er ist sich und seiner Religion eben einfach treu geblieben", sagte Tortorella. Der 64-Jährige hatte seinerseits 2016 für Aufsehen gesorgt. Als damaliger Coach des World-Cup-Teams der USA hatte er angekündigt, keinen Spieler einzusetzen, der wie damals NFL-Profi Colin Kaepernick bei der US-Hymne knien würde.
Die Flyers-Spieler James van Riemsdyk und Scott Laughton sind prominente Unterstützer der homosexuellen und Transgender-Gemeinschaft und haben ein Programm zur Unterstützung lokaler LGBTQ-Jugendlicher im Großraum Philadelphia ins Leben gerufen. Laughton kündigte nach dem Spiel Gespräche mit Proworow an. In der NHL hat bislang noch nie ein Spieler seine Homosexualität öffentlich bestätigt.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa