Feldwehr wird WM-Vierter Samulskis Weltrekord-Krimi
29.07.2009, 21:26 UhrDaniela Samulski zeigt es allen, WM-Neuling Hendrik Feldwehr rutscht nur knapp an einer Medaille vorbei: Deutschlands Schwimmer sorgen bei den Weltmeisterschaften in Rom weiter für Aufsehen.

Daniela Samulski greift nach Gold.
(Foto: AP)
Die Essenerin Samulski legte im Halbfinale über 50 Meter Rücken in 27,38 Sekunden einen Weltrekord vor - und verlor ihre Bestzeit nur eine Minute später an die Russin Anastasia Zuewa, die noch 1/100 Sekunde schneller war. Samulski kündigte für das Finale an diesem Donnerstag Revanche an: "Dann muss ich ihn mir wohl zurückholen." Dem Vierten Feldwehr fehlte über 50 Meter Brust 1/10 Sekunde zu Bronze. "Da bleibt ein bitterer Beigeschmack", sagte der 22-Jährige. Die Rekordflut und mangelnde Doping-Kontrollen bei der WM haben indes den Weltverband in Erklärungsnot gebracht.
Die Weltrekorde purzeln
Sieben Weltrekorde am Mittwoch erhöhten die Zahl der Weltbestzeiten zur WM-Halbzeit bereits auf 22. Vor zwei Jahren in Melbourne waren es am Ende nur 15. Mit zweimal Gold und zweimal Silber hat das deutsche Team die Vorgabe schon erfüllt. Dabei startet Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen erst an diesem Donnerstag in ihre Einzel-Rennen. "Wir sind in der Weltspitze zurück", sagte Bundestrainer Dirk Lange.
"Ich bin froh, mit persönlicher Bestzeit im Finale zu sein. 1/100 Sekunde, so schlecht kann ich nicht gewesen sein", sagte Samulski nach ihrem Rekord-Krimi im Halbfinale, "morgen wird es spannend. Ich freue mich. Im Finale werden die Karten neu gemischt." Silber zum Auftakt mit der Staffel hatte Samulskis Selbstbewusstsein gestärkt. "Mit einer Medaille im Gepäck schwimmt es sich leichter."
Feldwehr verpasst nur knapp

Hendrik Feldwehr hat es nicht ganz geschafft.
(Foto: dpa)
Feldwehr war beim Weltrekord des Südafrikaners Cameron van der Burgh (26,67) über 50 Meter Brust in 26,95 Sekunden nahe dran an einer Medaille. "Ich ärgere mich ein bisschen, mit der Zeit von gestern wäre ich Dritter geworden", sagte der Essener, der im Halbfinale Europarekord geschwommen war. "Ich denke, morgen kann ich mich über den vierten Platz freuen." Yannick Lebherz (Darmstadt) verfehlte über 200 Meter Lagen nach deutscher Bestmarke (1:58,94) im Vorlauf als Halbfinal-13. den Endlauf. Bitter enttäuscht war der Hamburger Steffen Deibler, der als 22. über 100 Meter Freistil schon im Vorlauf scheiterte.
Phelps steckt nicht auf
Michael Phelps meldete sich einen Tag nach der bitteren Niederlage gegen Paul Biedermann über 200 Meter Freistil mit Weltrekord als Sieger über 200 Meter Schmetterling zurück. In 1:51,51 Minuten ließ der 14-malige Olympiasieger aus den USA der Konkurrenz in langer Hose nicht die Spur einer Chance. Federica Pellegrini verzückte Italiens Schwimm-Fans über 200 Meter Freistil mit ihrer zweiten Gold-Medaille und schlug in 1:52,98 Minuten wie schon am Vortag mit Weltrekord an. Die Amerikanerin Mary Descenza schwamm in 2:04,14 Minuten schon im Vorlauf über 200 Meter Schmetterling Weltrekord. Annika Mehlhorn aus Baunatal zog mit deutscher Rekordzeit (2:06,45) in das Halbfinale ein, scheiterte dort aber als Zehnte. Über 800 Meter Freistil siegte der Chinese Zhang Lin mit Weltrekord in 7:32,12 Minuten.
Quelle: ntv.de, Richard Janssen und Marc Zeilhofer, dpa