Staunen und Raunen auf Bostons Eis Savchenko/Massot laufen zu WM-Bronze
02.04.2016, 22:04 Uhr
Optisch ansprechend, künstlerisch anspruchsvoll: So liefen und sprangen Aljona Savchenko und Bruno Massot aufs WM-Treppchen.
(Foto: dpa)
Die Oberstdorfer Paarläufer Aljona Savchenko und Bruno Massot gewinnen bei ihrem gemeinsamen WM-Debüt die Bronzemedaille. Trotz kleiner Wackler verdient sich das deutsch-französische Paar in Boston mit seiner Kür Szenenapplaus. Der Titel bleibt in Kanada.
Ein gemeinsames WM-Debüt in Bronze: Mit einem grandiosen dritten Platz hat sich die fünfmalige Paarlauf-Weltmeisterin Aljona Savchenko mit ihrem neuen Partner Bruno Massot eindrucksvoll im Kreis der Weltelite zurückgemeldet. Bei den Welttitelkämpfen in Boston tanzten die beiden Oberstdorfer trotz kleinerer Fehler auf das Siegertreppchen.
Mit einer brillanten Kür verteidigten die Kanadier Meagan Duhamel und Eric Radford vor 17.000 Zuschauern im ausverkauften TD Garden ihren Titel erfolgreich. Den Nordamerikanern am nächsten kamen die Chinesen Sui Wenjing und Han Cong. Einen bösen Absturz erlebten die russischen Olympiasieger und Europameister Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow, die nach einer desaströsen Kür bis auf Rang sechs durchgereicht wurden.
Exzellente Würfe
Einen Absturz hatten Savchenko/Massot in Boston nie zu befürchten. Das erhoffte, aber nicht eingeplante Edelmetall verdienten sich die Schützlinge von Trainer Alexander König durch einen einfühlsamen Auftritt, der das Publikum mehrfach staunend raunen ließ. Dass die gebürtige Ukrainerin einen Wurf auf zwei Füßen landete und den Salchow nur doppelt statt wie geplant dreifach drehte, fiel am Ende des Programms zur Musik "Sometimes" nicht mehr ins Gewicht.
Die Würfe gelangen dem neuen Top-Paar der Deutschen Eislauf-Union exzellent. Besonders der hohe Twist zu Beginn wurde vom Szenenapplaus des fachkundigen US-Publikums begleitet. Nach 18-monatiger Sperre wegen des Verbandswechsels des Franzosen gelang ihnen ein WM-Traumdebüt.
"Medaillenziel ist kein Scherz"
"Ich habe doch gesagt, das Medaillenziel ist kein Scherz", sagte die gebürtige Ukrainerin bei der Pressekonferenz. Sie bekannte aber auch: "Es war sehr schwer zu laufen nach den Kanadiern." Die Arena kochte nach dem fehlerlosen Programm der Titelverteidiger, die sich so freuten, dass sie gar nicht vom Eis wollten.
Als sie doch Platz machten, schlug die bronzene WM-Stunde von Savchenko und Massot. Der Franzose muss nun schnell die deutsche Sprache lernen, um rechtzeitig den Pass für eine Starterlaubnis für Olympia 2018 zu bekommen. Dort lautet das Ziel dann: Gold.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa