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Im Rausch des Sieges Savchenko und Massot hungrig auf WM-Titel

Das Eislauf-Traumpaar Massot/Savchenko liegt bei der WM in Führung.

Das Eislauf-Traumpaar Massot/Savchenko liegt bei der WM in Führung.

(Foto: picture alliance / Luca Bruno/AP)

Bei den Winterspielen in Pyeongchang sorgt das deutsche Eislaufpaar Aljona Savchenko und Bruno Massot für den emotionalen Höhepunkt: Olympiasieg mit Rekordpunktzahl. Bei der WM könnten sie dieses Kunststück wiederholen: Sie liegen nach der Kurzkür in Führung.

Nach einer erfrischenden Kurzkür zum Lindy Hop "That Man" ist der erste WM-Titel für die deutschen Paarlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot zum Greifen nahe. Sie übernahmen in Mailand mit einer persönlichen Bestmarke von 82,98 Punkten die Führung. "Wir laufen hier ohne Druck", sagte der von den Winterspielen immer noch stark erkältete Massot, "es ist egal, welche Farbe die Medaille hat. Unser großes Ziel haben wir ja erreicht."

So locker traten die Vorjahres-Zweiten auch auf.  Zwar fehlen die chinesischen Titelverteidiger Sui Wenjing und Han Cong wegen eines Ermüdungsbruchs der 22-Jährigen. Aber die russischen Europameister Jewgenia Tarasowa/Wladimir Morosow (81,29) und die Franzosen Vanessa James und Morgan Cipres (75,32) lauern auf ihre Chance. Die WM auszulassen, war für Savchenko keine Option: "Ich mag Italien - die Sprache, das Essen und die Mode." Zudem seien Familie und Freunde nach Mailand gekommen.

 "Bruno hat noch keinen WM-Titel, deswegen ist er hoch motiviert", sagte Elke Treitz, Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union. Aber auch die 34 Jahre alte Savchenko, die mit Robin Szolkowy bereits fünfmal triumphierte, will noch einmal ganz oben auf das Treppchen. Denn ob das Erfolgspaar seine Karriere fortsetzt, ist noch unklar und soll erst im April besprochen werden. Einen guten WM-Einstand feierten die Berliner Annika Hocke und Ruben Blommaert, die sich als 16. mit 63,26 Zählern haarscharf für das Finale qualifizierten. "Es ist nicht einfach, aber wir haben das Beste gezeigt, was wir können", sagte der 25 Jahre alte Bundeswehrsoldat. Trainer Knut Schubert war begeistert: "Das ist super für die erste Saison. Wenn das so weitergeht, lässt sich etwas Feines formen."

"Das Schönste war die Reaktion des Publikums"

Zuvor war Nicole Schott aus Essen mit einer fehlerfreien Kurzkür gestartet. Die 21-Jährige ist vor der Kür am Freitag mit Bestleistung von 61,84 Punkten Zwölfte. "Die WM ist fast wichtiger als Olympia, ich will mich schmackhaft machen für die Grand-Prix-Serie", sagte die dreimalige deutsche Meisterin. Ihr Vortrag zu «Nella Fantasia» von Ennio Morricone kam gut an. "Ich war sehr krank nach Olympia und schlapp, nun bin ich froh, dass ich wieder in den Wettkampf-Rhythmus reingekommen bin", sagte die Sportsoldatin. 

Ohne Wackler blieben der dreifache Flip, die Kombination aus zwei dreifachen Toeloops und der Doppel-Axel. "Sie ist als Person gereift und gewachsen, Olympia war eine gute Erfahrung für sie", sagte Coach Michael Huth.

In Führung ging vor rund 6000 begeisterten Zuschauern im Mediolanum Forum die 31 Jahre alte Italienerin Carolina Kostner vor Olympiasiegerin Alina Sagitowa aus Russland und der Japanerin Satoko Miyahara. Die russische Titelverteidigerin Jewgenija Medwedjewa fehlt nach einem Ermüdungsbruch im Fuß. Der Auftritt der Südtirolerin Kostner zu dem französischen Chanson "Ne me quitte pas" wurde von ihren Landsleuten lautstark gefeiert. "Das Schönste war die Reaktion des Publikums", sagte die Ex-Weltmeisterin, "ich wollte ein sauberes Programm und bin sehr glücklich."

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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