Turn-Sensation in Glasgow Schäfer schwebt zu WM-Bronze
01.11.2015, 16:31 Uhr
Pauline Schäfer durfte sich als WM-Dritte am Schwebebalken wie eine Gewinnerin fühlen.
(Foto: imago/Action Plus)
Auf den von ihr kreierten "Schäfer-Salto" verzichtet Pauline Schäfer bei der Turn-WM in Glasgow, zum großen Coup reicht es dennoch. Am Schwebebalken gewinnt sie die Bronzemedaille - und beendet damit eine 34-jährige deutsche Durststrecke.
Pauline Schäfer hat bei den Turn-Weltmeisterschaften in Glasgow für eine große Überraschung gesorgt. Am Schwebebalken erkämpfte sie mit Bronze die erste WM-Medaille einer deutschen Turnerin seit 34 Jahren. 14,133 Punkte reichten der 18-Jährigen zum Sprung auf das Podest. Der Sieg ging an Titelverteidigerin Simone Biles aus den USA mit 15,358 Punkten vor Sanne Wevers aus den Niederlanden (14,333).
Als letzte Deutsche hatte die Berlinerin Maxi Gnauck an dem Zittergerät eine Medaille gewonnen. In Moskau holte sie 1981 WM-Gold für die DDR. Schäfer war nach dem Erfolg völlig überwältigt. "Ich kann es nicht in Wort fassen, es ist so unglaublich", sagte die Saarländerin nach ihrem ersten Gerätefinale bei einer WM. Über die bangen Minuten bis zum Endergebnis sagte sie: "Ich habe mich mit Wasser betrunken, weil ich so aufgeregt war."
Vor 8000 Zuschauern in der ausverkauften SSE Hydro Arena hatte sie auf den von ihr kreierten "Schäfer-Salto" verzichtet, der ihr zuletzt im Training nicht perfekt gelungen war. "Er war einfach zu instabil", meinte sie. Der Maßnahme zahlte sich aus: Die Kampfrichterinnen fanden nur wegen kleinerer Wackler Grund für Abzüge in der Haltungsnote. "Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern", räumte sie ergriffen ein und hatte dabei Freudentränen in den Augen.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa