Sport

Experte legt Gutachten vor Schalke-Hymne bleibt

Der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 will seine von Muslimen kritisierte Hymne nach Zeitungsberichten nicht ändern. Dies berichteten die "Süddeutsche Zeitung" und die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf Kreise der Schalker Vereinsführung. Ein Sprecher von Schalke war zu einer Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

(Foto: AP)

Der Vorstand des Fußball-Bundesligisten stützt sich nach Angaben der beiden Blätter bei seiner Entscheidung auf ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten des Osnabrücker Islamwissenschaftlers Bülent Ucar sowie weitere wissenschaftliche Expertisen. Diese kämen zu dem Ergebnis, dass in der traditionsreichen Schalker Vereinshymne keine islamfeindliche Gesinnung zu erkennen sei.

Ucar kommt in seinem sechsseitigen Gutachten, das der "SZ" vorliegt, zu dem Befund, die Wahrnehmung der protestierenden Muslime, der Prophet Mohammed werde in dem Schalke-Lied verhöhnt und diffamiert, sei „nicht zu rechtfertigen“. Zwar klinge die Formulierung „etwas salopp“, könne jedoch „bei einem Sportereignis durchaus vertreten“ werden, urteilt Ucar und fährt wörtlich fort: „Schließlich ist ein Fußballspiel keine Unterweisung in islamischer Katechese und keine Einführung in die Benimmregeln des Islam.“

"Nur ein Mensch"

Der Islam-Wissenschaftler rät in diesem Religionsstreit zu „etwas mehr Humor und Entspannung“ und mahnt zu „Toleranz und gegenseitigem Respekt“. Schließlich sei der Prophet Mohammed nach einhelliger Überzeugung aller Muslime „nur ein Mensch, der nicht in die Zukunft gucken und damit kein Fußballexperte sein konnte“.

In der von Muslimen beanstandeten dritten Strophe der Vereinshymne, die zu jedem Spiel von den Fans gesungen wird, heißt es: "Mohammed war ein Prophet, der vom Fußballspielen nichts versteht. Doch aus all der schönen Farbenpracht hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht."

Quelle: ntv.de, jmü/dpa

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