Sport

Überstunden und Hungerlöhne Schattenseiten des Fußballs

Die Kampagne Play Fair 2008 hat Hungerlöhne und unwürdige Arbeitsbedingungen in der Fußballindustrie angeprangert. Bei einer Aktion in einem Wiener Park machten Aktivisten auf die schlimme Situation von Ballnäherinnen und -nähern in Pakistan, Indien, China und Thailand aufmerksam.

Michaela Königshofer, Koordinatorin der Clean Clothes Kampagne, sagte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur APA, es sei "beschämend, wie viel Geld durch Fußballevents erwirtschaftet wird und wie wenig davon den Arbeitern bleibt".

Danach bekommen Näherinnen und Näher in Indien und Pakistan pro Fußball je nach Qualität 20 bis 50 Cent. Maximal vier Bälle am Tag kann ein Arbeiter fertigen. "Wir können nichts sparen, auf das wir im Notfall zurückgreifen könnten", erklärte ein indischer Fußballnäher.

Von der Kampagne Play Fair interviewte Hersteller verwiesen auf Produktionszuwächse von 30 bis 50 Prozent vor großen Sportveranstaltungen. In diesen Zeiten leisteten Arbeiterinnen und Arbeiter in manchen chinesischen Fabriken bis zu 230 Überstunden pro Monat - sechsmal so viel, wie es das Gesetz erlaubt. Trotz der gewaltigen Zahl von Arbeitsstunden verdienten sie durchschnittlich aber nur knapp 90 Euro im Monat, das entspreche etwa der Hälfte des gesetzlich vorgeschriebenen Mindesteinkommens.

Die Aktion Play Fair 2008 wird in Österreich von der Clean Clothes Kampagne, der Volkshilfe und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) getragen.

Quelle: ntv.de

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