Trotz indirekten Dopingvorwurfs Schmidt bleibt Milram-Teamarzt
06.06.2009, 18:48 UhrDer deutsche Profi-Radrennstall Milram hat die Freistellung von Mannschaftsarzt Mark Schmidt mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Eine Erklärung des Mediziners, nie in Dopingpraktiken verstrickt gewesen zu sein, genügt dem ProTour-Team zur Entkräftung implizit geäußerter Dopingvorwürfe gegen Schmidt.
"Die Arbeit unserer Mannschaft basiert auf Professionalität, Loyalität und auch auf gegenseitigem Vertrauen. Da keine konkreten Anhaltspunkte und Fakten vorliegen, die ein Fehlverhalten Dr. Schmidts, weder in seiner Zeit beim Team Gerolsteiner noch beim Team Milram, belegen, gibt es keine Rechtfertigung für eine fortlaufende Freistellung oder Entlassung aus unserem Team", erklärte der niederländische Milram-Teamchef Gerry van Gerwen.

Und es sprach Milram-Chef Gerry van Gerwen: "Die Arbeit unserer Mannschaft basiert auf Professionalität, Loyalität und gegenseitigem Vertrauen."
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Zuvor hatte Schmidt in einer schriftlichen Erklärung gegenüber van Gerwen und den Anwälten versichert, dass er keine Dopingmittel besorgt, weitergeleitet oder verabreicht habe, teilte der Rennstall mit.
Schmidt war Ende Mai vom zurückgetretenen Tour-Dritten Bernhard Kohl in der ARD-Sendung "Beckmann" indirekt belastet und daraufhin von Team Milram freigestellt worden. "Wenn ein Arzt eins und zwei zusammenzählen kann, weiß er, dass diese Leistung nicht ehrlich zustande kommt", hatte Kohl gesagt. Auf die konkrete Frage, ob Schmidt Mittäter oder Mitwisser gewesen sei, antwortete Kohl nur: "Kein Kommentar."
Der Österreicher war nach der Tour 2008 des Dopings mit dem Epo-Präparat CERA überführt worden. Inzwischen hat er ein umfangreiches Geständnis abgelegt und seine Karriere beendet, Eine Rückkehr in den Radsport sei für ihn ausgeschlossen, da Spitzenleistungen nur mit Doping möglich seien.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid