Sport

"Hier wird Panik geschürt" Schneider beißt zurück

Nationalspieler Bernd Schneider wehrt sich vehement gegen die Kritik der Bosse von Bayer Leverkusen nach dem verpatzten Rückrunden-Start in der Fußball-Bundesliga. "Hier wird Panik geschürt, da wird ein riesiges Theater veranstaltet. Dabei geht es aber nie um Fußball, da kommen Sachen auf den Tisch, die mit den Problemen auf dem Rasen nichts zu tun hat", kritisierte der 30-Jährige im Kölner "Express" das Krisenmanagement bei Bayer.

Geschäftsführer Reiner Calmund hatte nach der 1:3-Heimpleite gegen den VfL Bochum Konsequenzen angekündigt: "Die Mannschaft hat jeglichen Kredit verspielt und wird an die Wand genagelt." Calmund ist nach nur einem Punkt aus vier Spielen sauer auf "satte Spieler und Wiederholungstäter". Der 51-Jährige schloss nicht aus, dass Profis aussortiert werden sollen.

Moderate Töne schlägt dagegen Finanzchef Wolfgang Holzhäuser an. "Man soll jetzt nicht den Stab über die Mannschaft brechen. Wir dürfen sie nicht schwach reden. Wir müssen die Gruppendynamik steuern und optimieren, das kriegt der Trainer hin", sagte Holzhäuser am Dienstag.

Vizeweltmeister Schneider zählt zu den Akteuren, die in die Schusslinie geraten sind. Der 32-malige Nationalspieler, bei der WM in Südkorea und Japan noch als "weißer Brasilianer" gefeiert, befindet sich in einer Formkrise und wurde gegen Bochum von Cheftrainer Klaus Augenthaler auf die Ersatzbank verbannt. Selbstkritisch gibt der gebürtige Thüringer zu: "Es läuft nicht so, wie ich mir das vorstelle, das weiß ich."

Offenbar soll Nationalspieler Paul Freier vom VfL Bochum in der kommenden Saison Schneider beerben, doch der Bayer-Star weiß davon nichts und reagiert dementsprechend gereizt: "Ich bin keine 14 Jahre mehr alt. Wenn sie mich bei Bayer nicht mehr haben wollen, sollen sie es mir ins Gesicht sagen. Mit der Wahrheit habe ich kein Problem."

Holzhäuser setzt weiter auf Schneider: "Er wird wieder bessere Spiele abliefern. Und er hat noch einen Vertrag bis 2005. Von Aussortieren kann im Moment keine Rede sein."

Dass Trainer Augenthaler öffentlich von einer Neiddebatte in der Mannschaft spricht, kann Schneider nicht verstehen. "Ich bin auf niemanden eifersüchtig. Ich bin auch nicht neidisch darauf, dass einer mehr verdient als ich oder ein schnelleres Auto fährt", sagte der Mittelfeldspieler.

Quelle: ntv.de

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