Olympische Spiele Schüttler doch nominiert
23.07.2008, 19:53 UhrDer Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Olympia-Nominierung mit zwei Überraschungen abgeschlossen. Unerwartet wurde der Tennis-Profi Rainer Schüttler doch noch für die Sommerspiele im Peking berücksichtigt. In letzter Sekunde rückte die Ringerin Alexandra Engelhardt (Klasse bis 48 kg) ins Olympia-Aufgebot.
Dem Dreispringer Charles Friedek, der auf dem Rechtsweg noch seinen Start in Peking durchzusetzen versuchte, verwehrte der DOSB die Olympia-Teilnahme. Damit werden 440 deutsche Athleten die Reise nach China antreten. 2004 in Athen umfasste das Olympia-Team 552 Sportler, 2000 in Sydney waren es 428.
Spielgenehmigung weiter offen
Obwohl der Tennis-Weltverband ITF Rainer Schüttler in der am Montag veröffentlichten Teilnehmerliste für das olympische Turnier nicht aufgeführt hatte, nominierte der DOSB den Korbacher. Damit will man einen Fauxpas wie vor den Olympischen Spielen 2004 in Athen vermeiden, als das damalige Nationale Olympische Komitee (NOK) den Tennis-Spieler Florian Mayer zunächst nicht nominiert hatte.
Der Bayreuther profitierte von einer Härtefall-Regelung und durfte schließlich doch noch in Athen spielen. Ob Schüttler tatsächlich in Peking antreten kann, ist offen - und dürfte nun wiederum von der ITF abhängen. Trotz seines Einzuges in das Halbfinale von Wimbledon konnte er nämlich das Olympia-Kriterium der ITF, ein Platz unter den ersten 56 der Weltrangliste, zum Stichtag (9. Juni) nicht erfüllen. Auch kam sein Wimbledon-Coup für die Erfüllung der DOSB-Norm (Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers) erst nach dem Stichtag.
Fahnenfrage bleibt unbeantwortet
Unterdessen teilte DOSB-Präsident Thomas Bach mit, dass die Entscheidung über den deutschen Fahnenträger bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele von Peking am 8. August "erst kurzfristig vor Ort" fallen wird. Bisher habe es "mit keinem einzigen Athleten oder mit keiner einzigen Athletin" Vorgespräche darüber gegeben. Dies gelte auch für Dirk Nowitzki.
Der Basketballstar hatte in einem Radio-Interview bekannt, er würde es als "Riesenehre" empfinden, die deutsche Fahne tragen zu dürfen - wenn er gefragt werden würde.
Letzte deutsche Fahnenträger zum Auftakt der Sommerspiele waren 2000 die Kanutin Birgit Fischer und 2004 der Springreiter Ludger Beerbaum.
Quelle: ntv.de