Kiefer am Tiefpunkt Schüttler scheidet aus
14.10.2002, 15:34 UhrRainer Schüttler ist beim Masters-Series-Turnier in Madrid in der ersten Runde ausgeschieden. Der Daviscup-Spieler aus Bad Homburg unterlag nach einer spannenden Begegnung dem Finnen Jarkko Nieminen mit 6:1, 4:6, 6:7 (5:7). Einziger deutscher Tennisprofi bei der mit 2,95 Millionen Dollar dotierten Hallenveranstaltung ist somit der topgesetzte Thomas Haas.
Für Nicolas Kiefer wird die Situation indes immer brenzlinger. Das Problem: Je weniger Punkte er für die Weltrangliste sammelt, um so stärker werden die Gegner - folglich wird es immer schwerer, Punkte zu sammeln. In Madrid musste der in der fortlaufenden Rangliste nur noch auf Platz 71 notierte Holzmindener deshalb erstmals in die Qualifikation und scheiterte bei dem Versuch, sich ins Feld der 64 weltbesten Tennisprofis zu spielen.
Gegen US-Routinier Jan-Michael Gambill musste sich der Daviscup-Spieler im "Quali-Finale" mit 2:6, 6:7 (3:7) beugen. Das achte der neun Top-Turniere neben den vier Grand Slams wurde damit für ihn zum Tiefpunkt.
Angefangen hatte Kiefers Misere vor gut eineinhalb Jahren mit dem Bruch des rechten Handgelenks. Es dauerte Monate, bis die Verletzung auskuriert war. Doch die Talfahrt, die durch die erzwungene Tatenlosigkeit eingeleitet wurde, setzte sich fort. Seit Hongkong im Herbst 1999 hat er kein Turnier mehr gewonnen.
Dass noch nicht aller Tage Abend ist, bewies der Sportmanagement-Fernstudent in Halle. Erst im Finale musste er sich Jewgeni Kafelnikow beugen. Auf ein ähnliches Erfolgserlebnis hofft er zum Ende der Saison. "Ich spiele noch in St. Petersburg und in Paris." Unter dem Grasdach in Paris-Bercy muss der 25-Jährige wieder in die Qualifikation. Die mehr oder minder verkorkste Saison hinterlässt Spuren. "Aber", sagt Kiefer, "meine besten Jahre kommen erst noch."
Quelle: ntv.de