Nächste Stallorder angekündigt Schumis Sieg hat Priorität
14.05.2002, 16:48 UhrDie öffentliche Empörung über die Stallorder von Jean Todt ist noch nicht vom Tapet, da kündigen die Ferrari-Verantwortlichen bereits den nächsten Eingriff in einen Rennausgang an.
„Auch beim WM-Lauf in Monte Carlo könnten wir einen ähnlichen Beschluss fassen. So lange Ferrari nicht mathematisch Weltmeister ist, ist dies nicht ausgeschlossen", sagte Technikchef Ross Brawn der italienischen Tageszeitung „Gazzetta dello Sport“ und begründete seine Einstellung: „1997, 1998, 1999 haben wir die Meisterschaft jeweils im letzten Grand Prix verloren. Ich will nicht, dass dies nochmal geschieht. Vor dem Rennen in Österreich hatte Michael 44 Punkte, Ruben sechs. Es war kein schwieriger Beschluss. Wir sind ein Team, und wir müssen zuerst an Ferrari denken."
Trotzdem hat die Sache ein Nachspiel: Ferrari, Michael Schumacher und Rubens Barrichello müssen zu den Vorfällen beim Großen Preis von Österreich vor dem Internationalen Automobilverband (FIA) Stellung nehmen.
Die FIA zitierte sie zu einer Anhörung am 26. Juni vor den Weltrat. Dort erwartet die oberste Motorsportbehörde Auskunft über den „Zwischenfall auf der letzten Runde“ sowie bei der Siegerehrung in Spielberg.
Barrichello hatte seinem Teamkollegen auf den letzten Metern den Sieg geschenkt; auf dem Podium machte der viermalige Formel-1-Weltmeister dann seinen Platz für den Südamerikaner frei.
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sieht der Anhörung seiner beiden Fahrer vor dem Automobil-Weltverband FIA am 26. Juni gelassen entgegen. „Ich habe keine Angst vor der FIA-Untersuchung.
Teamorder ist nichts Ungewöhnliches, da wird es nicht viel zu diskutieren geben", sagte der Italiener.
Zu der Weigerung von Schumacher, auf den Podiumsplatz für den Ersten zu steigen und den Siegerpokal entgegenzunehmen fügte er hinzu: „Das war für mich eine nette Geste, um Solidarität zu zeigen."
Quelle: ntv.de