Kritik an Real Madrid Schuster tritt nach
14.04.2009, 14:01 UhrTrainer Bernd Schuster hat vier Monate nach seiner Entlassung bei Real Madrid die Vereinsführung für sein Scheitern beim spanischen Fußball-Rekordmeister verantwortlich gemacht. "Von all den Verstärkungen des Spielerkaders, die ich gefordert hatte, kam keine einzige", sagte Schuster im Interview mit dem Sportblatt "Marca".
Der damalige Klubchef Ramón Calderón habe im Sommer 2008 alles daran gesetzt, Stürmer Cristiano Ronaldo von Manchester United zu verpflichten. Als das Vorhaben scheiterte, habe der Verein keine anderen Spieler geholt. "Dabei brauchten wir Cristiano eigentlich gar nicht", sagte Schuster in dem Interview, mit dem er erstmals seit der Entlassung sein Schweigen brach.
Van der Vaart nur ein Notnagel
Der Trainer hatte sich für eine Verpflichtung von Dani Alves (FC Barcelona), Cesc Fàbregas (FC Arsenal) oder David Villa (FC Valencia) stark gemacht. Er deutete an, dass der Transfer des früheren HSV-Kapitäns Rafael van der Vaart nach Madrid eher eine Notlösung gewesen sei. "Nachdem Julio Baptista und dann auch noch Robinho den Verein verlassen hatten, mussten wir einfach jemanden holen." Schuster bestätigte zudem, dass er sich mit Reals Sportdirektor Pedja Mijatovic nicht verstand. "Pedja hatte mich von Anfang an abgehakt, denn ich war nicht sein Favorit gewesen."
"Marca" betonte in einem Kommentar, Schuster sei bei Real das "Opfer des schlechtesten Präsidenten in der 107-jährigen Vereinsgeschichte" gewesen. Der damalige Klubchef Calderón war im Januar - wenige Wochen nach Schuster Entlassung - zurückgetreten. Ihm wurde vorgeworfen, in eine Mitgliederversammlung nicht stimmberechtigte Anhänger eingeschmuggelt zu haben, um sich eine Mehrheit zu sichern. Der Schuster-Nachfolger Juande Ramos verlor mit Real nur sein erstes Match beim FC Barcelona und ist seither in 15 Punktspielen unbesiegt.
Quelle: ntv.de