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Überflüssige WM-Niederlage Schweiz dämpft deutsche Eishockey-Euphorie

Frank Hordler wird vom Schweizer Thomas Rufenacht vom Puck getrennt.

Frank Hordler wird vom Schweizer Thomas Rufenacht vom Puck getrennt.

(Foto: dpa)

Deutschlands Eishockey-Nationalteam verliert das richtungsweisende WM-Prestigeduell mit der Schweiz unglücklich. Gegen den zuvor noch punktlosen Erzrivalen hat das junge deutsche Team vor allem im Abschluss Pech. Das Viertelfinale ist nun in weiter Ferne.

Das deutsche Eishockey-Nationalteam hat mit der zweiten WM-Pleite binnen 24 Stunden seine zuvor guten Aussichten auf das Viertelfinale fast schon verspielt. Nach dem unglücklichen 2:3 (1:1, 1:2, 0:0) gegen die zuvor noch punktlose Schweiz muss das Team von Bundestrainer Pat Cortina nun wohl entweder Rekordchampion Russland oder die USA schlagen, um doch noch die Runde der letzten Acht zu erreichen. Mit fünf Punkten bleibt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach vier Spielen Fünfter der Gruppe B.

Vor dem Schweizer Tor waren die DEB-Cracks nicht nervenstark genug.

Vor dem Schweizer Tor waren die DEB-Cracks nicht nervenstark genug.

(Foto: AP)

"Wir hätten mehr verdient gehabt", sagte Routinier Kai Hospelt von den Adler Mannheim nach der vermeidbaren Pleite in dem wichtigen Spiel, in dem das junge deutsche Team vor allem im Schlussdrittel reihenweise gute Chancen nicht nutzte. "Natürlich war das eine große Chance, aber wir werden wieder aufstehen und weiterkämpfen", meinte Stürmerkollege Alexander Barta nach seinem 150. Länderspiel.

Siegen oder fliegen

Nächster Gegner ist am Samstag Gastgeber Weißrussland (15.45 Uhr/Sport 1). Bereits dann ist ein Sieg Pflicht, um die Chance auf das Viertelfinale zu wahren. "Das nächste Spiel zählt, alles andere interessiert nicht", sagte Hospelt. Zwei Tore des Hamburgers Thomas Oppenheimer (14./48.) waren vor 11.628 Zuschauern zu wenig für das Cortina-Team, das gegen den Vize-Weltmeister wie schon am Dienstag bei der 0:4-Lehrstunde gegen Finnland zunächst etliche Abwehrschwächen zeigte und später die nötige Effektivität vermissen ließ. NHL-Profi Damien Brunner (13.), Denis Hollenstein (33.) und Kevin Romy (37.) zeigten sich bei der Schweiz, die mit drei Auftaktpleiten zuvor den schlechtesten WM-Start seit 19 Jahren erlebt hatte, wesentlich kaltschnäuziger.

Bundestrainer Cortina hatte auf das schlechte Spiel am Dienstag gegen Finnland reagiert sein Team erneut umgestellt. Etwas überraschend setzte er erneut auf Rob Zepp im Tor. Der Berliner sah bei der Führung der Schweizer bei deutscher Unterzahl etwas unglücklich aus und ließ bei freier Sicht einen Schuss von Roman Josi durch die Schoner gleiten, den Brunner von den New Jersey Devils nur noch über die Linie bugsieren musste.

Latte verhindert den Ausgleich

Auch im Mitteldrittel offenbarte das junge deutsche Team zahlreiche Abstimmungsprobleme und lud die Eidgenossen immer wieder zu Kontern ein. Auch zeigte sich der deutsche Erzrivale im Abschluss deutlich effektiver. Der Doppelschlag durch Hollenstein und Romy war folgerichtig, der 1:3-Rückstand verdient. Wie schon bei den Auftaktsiegen gegen Lettland und Kasachstan war immerhin auf WM-Neuling Oppenheimer Verlass. Mit seinem vierten Tor hielt der Hamburger die Deutschen zunächst im Spiel.

Allerdings konnte die junge DEB-Auswahl im Schlussdrittel auch beste Chancen nicht nutzen. Zunächst sorgten Mannheims Kai Hospelt und der junge Noebels von den Adirondack Phantoms immer wieder für Gefahr, konnten NHL-Keeper Reto Berra aber nicht überwinden. Vier Minuten vor dem Ende ließ der Torhüter aus Colorado Barta, Weiss, Felix Schütz und Constantin Braun reihenweise verzweifeln. In den Schlusssekunden rettete zudem noch die Latte bei einem abgefälschten Braun-Schuss.

Quelle: ntv.de, Kristina Puck, dpa

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