Sport

Kieler Bestechungsaffäre Schwenker soll vor Gericht

Zehn Monate nach Bekanntwerden der Bestechungsvorwürfe gegen den THW Kiel sollen sich der frühere Manager Uwe Schwenker und Ex-Coach Noka Serdarusic juristisch verantworten. Ob es tatsächlich zu einem Verfahren wegen Betrugs und Untreue kommt, ist jedoch offen.

Im Fokus der Ermittler: Ex-THW-Manager Uwe Schwenker.

Im Fokus der Ermittler: Ex-THW-Manager Uwe Schwenker.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In der Affäre um die angebliche Bestechung von Handball-Schiedsrichtern hat die Kieler Staatsanwaltschaft Anklage wegen Betrugs gegen den früheren Manager des THW Kiel, Uwe Schwenker, und Ex-THW-Trainer Noka Serdarusic erhoben. Die Anklage sei am Freitag bei der 5. Großen Strafkammer des Landgerichts eingegangen, bestätigte ein Gerichtssprecher. Schwenker werde Betrug und Untreue in mehreren Fällen, Serdarusic Betrug und Beihilfe zur Untreue vorgeworfen.

Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Für die Anklagebehörde kündigte deren Sprecher Oberstaatsanwalt Manfred Schulze-Ziffer "in Kürze" eine Erklärung an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit über zehn Monaten gegen Schwenker und Serdarusic.

Fragwürdige Überweisungen

Ob die 5. Große Wirtschaftsstrafkammer tatsächlich die Anklage zulässt und ein Verfahren eröffnet, entscheidet sich erst nach einem sogenannten Zwischenverfahren, sagte Thomsen. Das Gericht leitet die Anklage zunächst Betroffenen und Angeschuldigten zu. Diese haben dann einen Monat Zeit, Stellung zu nehmen. Danach prüft die Kammer, ob sie gegebenenfalls noch selbst Ermittlungen veranlassen oder Zeugen hören will, bevor sie entscheidet. Bis zur Eröffnung eines Verfahrens könnten so theoretisch Monate vergehen.

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" stehen vor allem zwei Überweisungen des THW Kiel in Höhe von 92.000 Euro im Fokus der Strafverfolger, die auf einem Konto des kroatischen Geschäftsmanns Nenad Volarevic im April und Juni 2007 eingingen. Volarevic bezichtigte sich dem Bericht zufolge angeblich selbst, mit dem Geld zwei polnische Schiedsrichter bestochen zu haben, die am 29. April 2009 das Rückspiel des Champions-League-Finales in Kiel leiteten. Beide Schiedsrichter bestreiten dies jedoch, hieß es weiter.

Schwenkers Anwalt Harald Riettiens wies im "Spiegel" jeglichen Korruptionsverdacht gegen seinen Mandanten zurück. Der im Rückspiel des Champions-League-Finales unterlegene Gegner des THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt, prüft dem Bericht zufolge wegen angeblicher Manipulation eine Schadensersatzklage gegen den THW.

Quelle: ntv.de, dpa

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