Sport

French Open Schwere Lose für deutsche Profis

Mit einem offenen Oldtimer fuhren Punkt 11.00 Uhr am Freitag Rafael Nadal und Ana Ivanovic im Stade Roland Garros vor. Der spanische Seriensieger und die serbische Vorjahresfinalistin waren die prominenten Paten für die Auslosung zur ersten Runde bei den French Open 2008, die am Sonntag beginnen. Blitzlichtgewitter im Sonnenschein, Küsschen links, Küsschen rechts - spätestens mit der Ankunft der beiden Superstars hat das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres begonnen.

Nadal meinte es allerdings nicht gut mit den deutschen Tennisprofis. Der dreimalige Champion sorgte durchweg für schwierige Erstrundengegner für die Deutschen, die die rote Asche im Stadion Roland Garros ohnehin nicht besonders schätzen. Lange Gesichter waren die Folge, als der Computer die Erstrundenpartien ausspuckte, die ab Sonntag ausgetragen werden.

Vor allem Denis Gremelmayr hat es hart erwischt. Der 26 Jahre alte Lampertheimer muss gegen den Weltranglisten-Dritten und Australian-Open-Champion Novak Djokovic ran. Rainer Schüttler spielt gegen den an sieben gesetzten US-Amerikaner James Blake, Benjamin Becker trifft auf den 16. im ATP-Ranking, Michael Juschni (Russland).

Auch der derzeitige deutsche Spitzenspieler Philipp Kohlschreiber bekommt es mit einem starken Gegner zu tun. Der Augsburger muss sein Auftaktmatch gegen den Schweizer Aufsteiger Stanislas Wawrinka bestreiten, der seit seiner Finalteilnahme vor zwei Wochen in Rom auf Platz zehn der Weltangliste geführt wird.

Nicolas Kiefer kehrt nach zwei Jahren nach Paris zurück. Der Hannoveraner hatte 2006 in er französischen Hauptstadt seinen folgenschweren Unfall, bei dem er mit dem Handgelenk gegen einen Netzpfosten geknallt war. Zwei Operationen und mehr als ein Jahr Pause waren die Folge. Auch Kiefer hat bei seinem Comeback in dem an 26 gesetzten Finnen Jarkko Nieminen eine schwierige Aufgabe zu bestehen.

In dem Spanier Marcel Granollers steht gegen Michael Berrer ein echter Sandplatzexperte auf der anderen Seite des Netzes. Florian Mayer muss gegen den französischen Veteranen Fabrice Santoro antreten, der seit 1989 zum 19. Mal in Roland Garros aufschlägt. Mischa Zwerew (Hamburg) wird gegen einen Qualifikanten spielen.

Aber auch Nadal selbst hat es nicht einfach. Er kann auf dem Weg zu seinem vierten Frankreich-Titel bereits im Halbfinale auf Djokovic treffen. Wenn alles glatt läuft, würde in der oberen Hälfte der topgesetzte Roger Federer (Schweiz) im Halbfinale gegen den vier notierten Nikolaj Dawydenko (Russland) oder die Nummer fünf, David Ferrer (Spanien), spielen. Bis dahin wirkt der Weg des Schweizers relativ problemlos. Nadal hat dagegen Stolpersteine im Weg. Auf Juschni träfe er im Achtelfinale, David Nalbandian (Argentinien) würde in der Runde der letzten Acht warten.

Bei den Damen stehen nur vier Deutsche im 128-köpfigen Hauptfeld. Sabine Lisicki (Berlin) trifft dabei auf die Russin Jelena Wesnina, Martina Müller aus Hannover spielt gegen die Italienerin Karin Knapp, Sandra Klösel (Kiel) bekommt es mit der Tschechin Lucie Safarova zu tun, und Angelique Kerber (Bensheim) muss gegen die Slowakin Dominika Cibulkova antreten.

Nach dem Rücktritt von Titelverteidigerin Justine Henin (Belgien) führt Australian-Open-Siegerin Maria Scharapowa als neue Weltranglisten-Erste das Feld an. Ivanova ist in der unteren Hälfte als Nummer zwei gesetzt. Die spannendste Frage ist bei den Frauen eigentlich wie immer, die nach der Form der Williams-Schwestern. Serena (Nr. 5) würde im Viertelfinale auf Ivanovic treffen, Venus (Nr. 8) im Halbfinale.

Quelle: ntv.de

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