Von Vergangenheit eingeholt Schwere Tage für "MV"
08.04.2002, 20:12 UhrNach den Ermittlungen wegen Steuerhinterziehungen steht der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Gerhard Mayer-Vorfelder, nun auch unter Betrugsverdacht. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ihre Ermittlungen um ein entsprechendes Verfahren erweitert. "Es besteht ein Anfangsverdacht, und dem gehen wir jetzt nach", erklärte ein Behörden-Sprecher den "Stuttgarter Nachrichten".
"MV" soll nach Ende seiner Amtszeit als Finanzminister von Baden-Württemberg zu Unrecht drei Monate lang ein Übergangsgeld erhalten haben, obwohl er als Präsident des Bundesligisten VfB Stuttgart eine Aufwandsentschädigung von monatlich 12.782 Euro erhalten habe. Wegen der angeblich nicht rechtmäßigen Versteuerung dieses Betrages waren im Februar die Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung eingeleitet worden.
Auslöser des Verfahrens wegen Betruges war offenbar eine Einschätzung des Landesamts für Besoldung. Dieses sei zu dem Schluss gekommen, dass der DFB-Boss dem Land rund 20.000 Euro zurückzahlen muss. Allerdings müssen die Behörden dem 68-Jährigen nachweisen, dass er das Land vorsätzlich betrogen hat.
Mayer-Vorfelder beteuert, er sei nach Prüfung der Sachlage zu dem Entschluss gekommen, dass er seine monatliche Aufwandsentschädigung als VfB-Präsident in Höhe von 12.782 Euro nicht mit dem Übergangsgeld verrechnen müsse.
Quelle: ntv.de