Franziska van Almsick will heute bei den Schwimm- Europameisterschaften in Berlin ihren fünften Titel gewinnen. Einen Tag nach dem Weltrekord über 200 m Freistil gehört die 24-Jährige zur deutschen Lagenstaffel über 4 x 100 m, die hoher Favorit ist.

Am Samstagnachmittag hatte van Almsick bei den Europameisterschaften in Berlin über 200 m Freistil Gold gewonnen und dabei ihren acht Jahre alten Weltrekord in 1:56,64 Min um 24 Hundertstelsekunden unterboten. Den zweiten Platz sicherte sich Cameloa Potec (1:57,80) aus Rumänien, Bronze ging an die Weißrussin Alena Popchanka (1:57,91).

"Ich war total fertig, mir war den ganzen Tag schlecht und ich hatte Kopfschmerzen. Ich war so nervös, dass ich mich kurz vor dem Rennen noch aus der Halle stehlen wollte. Aber jetzt ist alles einfach nur phantastisch", meinte van Almsick mit Freudentränen in den Augen: "Wenn man so viel Erfolg hat, merkt man gar nicht mehr, wie weh auch die letzten Jahre getan haben. Andererseits wäre ich ohne diese negativen Erfahrungen wahrscheinlich nicht da, wo ich jetzt bin. Ich habe alles unter Kontrolle im Kopf und bin sportlich fit. Dieses Rennen werde ich mir heute Nacht noch oft anschauen."

Franziska van Almsick strafte in Berlin endgültig alle Kritiker Lügen, die ein Comeback der Werbemillionärin in die absolute Spitzenklasse für unmöglich erklärt hatten. Die Weltrekordlerin bewies ihre Ausnahmestellung schon mit den Goldmedaillen in den beiden Freistilstaffeln.

"Ich bin einfach nur glücklich, dass mir die Rückkehr zum Erfolg vor diesem einmaligen Publikum in meiner Heimatstadt gelungen ist", sagte die 24-Jährige, die sich zum Abschluss auch Gold mit der Lagenstaffel sichern will. Mit fünf Goldmedaillen wäre die Berlinerin damit fast wieder so erfolgreich wie 1993 in Sheffield, wo sie als 15-Jährige mit sechs Goldmedaillen die herausragende Athletin war.