Speer-Unfall in Rom Sdiri aus Klinik entlassen
14.07.2007, 13:35 UhrGlück im Unglück für Salim Sdiri: Der am Freitagabend bei der Golden League der Leichtathleten in Rom von einem Speer getroffene französische Weitspringer wurde noch in der Nacht aus der Gemelli-Klinik entlassen. "Er hat eine vier Zentimeter lange Risswunde an der rechten Seite. Lunge oder Leber sind nicht betroffen", erklärte Giuseppe Fischetto, der sich als Arzt der "Golden Gala" gleich um den 28-Jährigen gekümmert hatte.
Sdiri, der von einem außerhalb des Sektors gelandeten Speer des finnischen EM-Zweiten Tero Pitkämäki getroffen worden war, wurde nach Angaben von Marc Michnowski, Physiotherapeut der französischen Mannschaft, noch in der Nacht gegen 2.00 Uhr aus dem Krankenhaus entlassen und ins Hotel gebracht. "Er versucht zu schlafen und wird im Laufe des Tages nach Hause reisen", erklärte Michnowski.
Der Dritte der Hallen-Europameisterschaft 2007 hatte offenbar schon böse Vorahnungen. "Ich hatte meine Bedenken. Unser Wettkampf lief schon, als einige Probewürfe in der Nähe unserer Zone landeten. Einer nicht weit weg von meinem Fuß", meinte der seit Jahren zur europäischen Spitzenklasse zählende Mann mit einer Bestleistung von 8,27 m (Halle).
Und dann passierte es. Pitkämki, der in Rom mit 86,09 m als Einziger eines Quartetts durch die Niederlage gegen Norwegens Olympiasieger Andreas Thorkildsen (88,36) aus dem Kreis der Jackpot-Kandidaten der Golden League ausschied, fabrizierte einen völlig missglückten Versuch. Entsetzt schlug er die Hände vors Gesicht, als er sah, dass einer der Weitspringer getroffen worden war. Wenig später erfuhr der Finne, dass dieser nicht lebensgefährlich verletzt war, und setzte seinen Wettkampf fort.
Sdiri wurde letztlich mit 7,88 m Vierter beim Sieg des italienischen Europameisters Andrew Howe (8,12). Er war 2005 in Helsinki WM-Fünfter gewesen. Ob seine WM-Teilnahme in Osaka/Japan (25.8.-2.9.) gefährdet ist, zeichnet sich derzeit noch nicht ab.
Glück im Unglück hatte im Januar auch Zehnkampf-Olympiasieger Roman Sebrle (Tschechien), als ihn ein Speer im südafrikanischen Trainingslager an der Schulter traf. "10 Zentimeter weiter links und er hätte meine Lunge verletzt. 20 Zentimeter höher und er hätte mein Genick getroffen", meinte der damals mit elf Stichen genähte Weltrekordler.
Quelle: ntv.de