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"Das ist schon pervers" Sebastian Vettel bleibt bescheiden

Vettel verwies Stallrivale Mark Webber bei dessen Abschiedsfahrt auf den zweiten Rang.

Vettel verwies Stallrivale Mark Webber bei dessen Abschiedsfahrt auf den zweiten Rang.

(Foto: REUTERS)

Seinen Titel hat er längst gesichert, mit einem Sieg in Brasilien stellt er nun einen Rekord von Michael Schumacher ein und knackt eine Uralt-Bestmarke aus dem Jahr 1953. Sebastian Vettel erzählt im Interview, warum der Reifenwechsel schiefging und wie er sich von seinem Kollegen Mark Webber verabschiedet.

Sebastian Vettel, Sie haben durch Ihren neunten Sieg in Serie und den 13. in dieser Saison weitere Bestmarken geknackt. Können Sie das schon realisieren?

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ich kann eigentlich gar nicht mehr viel sagen. Ich glaube, ich hätte mir das nie wünschen können. Das ist schon ein bisschen pervers, wie stark und konstant wir in den letzten Rennen doch waren. Wir haben kaum Fehler gemacht, auch wenn es bei dem Boxenstopp heute vielleicht ein bisschen anders aussah. Ansonsten ist das ein unglaubliches Jahr für uns. Ein riesiger Dank ans Team, wir müssen das einfach genießen.

Mark Webber hat heute sein letztes Rennen an Ihrer Seite gefahren und zum Abschluss noch ein Mal den zweiten Platz belegt ...

Ich möchte Mark auf seinem Weg alles Gute wünschen. Wir hatten zwar alles in allem nicht immer das beste Verhältnis, aber wir hatten zumindest den nötigen Respekt voreinander. Ich habe sehr viel von ihm lernen können und es war mit Sicherheit eine sehr, sehr erfolgreiche Zeit für beide von uns. Für die Fahrer und das Team, das sicher am meisten davon profitiert hat.

Sie haben gleich beim Start die Führung gegen Nico Rosberg verloren. Was war da los?

Wir hatten keine Erfahrungen hier, was die trockenen Verhältnisse angeht, das war schon etwas aufregend. Der Start war offensichtlich sehr schlecht für mich, Nico ist direkt an mir vorbeigezogen. Ich hatte dann gehofft, ihn am Ende der ersten Runde wieder zu bekommen - das hat gut funktioniert und ich konnte einen Abstand herstellen, bis ich zum zweiten Mal an die Box gekommen bin.

Beim Reifenwechsel hat dann ein Rad gefehlt. Wie konnte das passieren?

Ich wurde in letzter Minute an die Box gerufen. Ich kam rein und hatte gehofft, dass alle bereit sind. Ich hatte dann drei Reifen am Auto, aber musste auf das rechte Vorderrad warten. Sie haben mich dann ein kleines bisschen warten lassen, ich wollte losfahren und es gab ein kleines Chaos. Aber es war okay, ich hatte ja immer noch einen Vorsprung.

Sie haben nun auch die 60 Jahre alte Marke von Alberto Ascari eingestellt, der seine neun Siege in Serie allerdings saisonübergreifend gefeiert hat. Was bedeutet das für Sie?

Es ist sehr, sehr schwierig, jetzt und in den kommenden Wochen zu verstehen, was wir in dieser Saison und speziell in den vergangenen Wochen erreicht haben. Ascari war eine ganz andere Zeit. In den 50er Jahren waren die Rennen viel länger. Die Sachen sind viel schneller mal kaputt gegangen. Letztlich ist es für mich jetzt eine Zahl. Aber irgendwann wird es wahrscheinlich schön sein, darauf zurückzublicken.

Was machen Sie nun bis Weihnachten?

Nichts (lacht). Die meiste Zeit versucht man, zu relaxen. Für uns ist es dasselbe wie in den vergangenen Jahren. Es gibt zwar viele Regeländerungen, aber was den Rhythmus betrifft, bleibt es fast gleich.

Quelle: ntv.de, Thomas Wolfer, sid

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