Traum platzt erst im Finale Sensationsteam Bietigheim verpasst großen Champions-League-Coup
02.06.2024, 19:58 Uhr
Xenia Smits und Co. wurden erst im Finale gestoppt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die SG BBM Bietigheim legt in der Handball-Champions-League der Frauen einen historischen Lauf hin. Im Finale wird der von einem übermächtigen Gegner dann aber gestoppt.
Nationalspielerin Xenia Smits und Co. stemmten sich bis zum Schluss gegen die Niederlage, doch die Handballerinnen von Györi ETO KC erwiesen sich als deutlich zu stark für den deutschen Meister: Die SG BBM Bietigheim hat die Krönung einer herausragenden Champions-League-Saison verpasst und musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Im Endspiel des Final Four in Ungarns Hauptstadt Budapest unterlag Bietigheim mit 23:30 (12:17) und konnte den Favoriten dabei nicht in Verlegenheit bringen. Dennoch war das Wochenende in Ungarn ein erfolgreiches für das Team von Coach Jakob Vestergaard. Zum ersten Mal überhaupt hatte sich ein deutsches Team für das Finalturnier qualifizieren können.
"Ein Meilenstein"
Schon der Einzug ins Finalturnier war eine Sensation: Der deutsche Meister schloss seine Vorrundengruppe nur als Sechster ab und musste einen Umweg ins Viertelfinale nehmen. Dort setzte sich die SG BBM Bietigheim gegen den dänischen Vizemeister Odense HB in zwei Duellen (30:26 und 30:32) durch. Die beiden Spiele in der Vorrunde hatten Xenia Smits und Co. noch gegen die Däninnen verloren - und waren beim 29:42 sogar noch böse untergegangen.
Glückwünsche gab es prompt vom Deutschen Handballbund. "Dieses Wochenende war trotz der Niederlage im Endspiel des Final Four ein Meilenstein für den deutschen Frauenhandball", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann: "Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Geschichte gemeinsam sowohl auf Vereinsebene als auch mit unserer Nationalmannschaft fortschreiben."
Übermächtiger Gegner und Kulisse
Im Spiel hatte das von 20.000 lautstarken Fans angefeuerte Györi zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle. Für die Ungarn ist es der sechste Titel in der Champions League und der erste seit 2018/19. Zuletzt hatten dreimal nacheinander die Norwegerinnen von Vipers Kristiansand triumphiert.
Bietigheim hatte mit der aggressiven Abwehr der Ungarinnen arge Probleme. Smits, die tags zuvor beim 36:29 im Halbfinale gegen Metz HB noch die beste Werferin gewesen war, kam diesmal kaum zur Entfaltung. Die 30-Jährige erzielte im Endspiel zwei Tore. Sofia Hvenfelt war mit ihren fünf Treffern die erfolgreichste Schützin.
Zuvor hatte Nationalmannschaftskapitänin Alina Grijseels mit Metz nach dem Halbfinalduell mit Bietigheim auch das Spiel um Platz drei verloren. Im kleinen Finale unterlag der französische Topklub gegen Team Esbjerg aus Dänemark 33:37 (18:18). Grijseels, die zur kommenden Saison zu CSM Bukarest wechselt, erzielte als beste Werferin zehn Tore.
Quelle: ntv.de, ter/sid