Claudia Pechstein, gerade zweifache Weltcup-Siegerin in Moskau, will bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010 ihre zehnte Olympiamedaille gewinnen und dann die Laufbahn beenden. "Dafür bin ich top motiviert", erklärte sie am Montagabend beim 5. Symposium Hochleistungssport in Berlin. Am Mittwoch wird die 36-jährige Berlinerin ins einwöchige Rad-Trainingslager nach Mallorca aufbrechen, wo sie mit ihrem alten Trainer Joachim Franke zusammentrifft. Wettkämpfe bestreitet Claudia Pechstein erst im Januar wieder.

Den deutschen Verband kritisierte sie für einige seiner Entscheidungen. So bleibe der seit Jahren beharrlich bei einem ausländischen Textilausrüster, obwohl die Athleten mit dem Material nicht zufrieden seien. "Warum nicht mal ein deutscher Ausrüster für eine deutsche Nationalmannschaft?", fragte sie. Auch was die Trainings-Betreuung angehe, seien kompetente Experten zu schnell aufs Altenteil geschoben worden. "Dabei wissen die genau, wie es geht, und man hätte mit ihrer Hilfe manchen Einbruch vermeiden können."

Eine tiefe Genugtuung

Nach dem doppelten Weltcup-Triumph in Moskau sieht sich die Eisschnellläuferin in ihren Saisonzielen bestätigt und die Zweifler widerlegt. Claudia Pechstein nannte nach der Rückkehr aus der russischen Hauptstadt ihren Auftritt dort "eine tiefe Genugtuung". Sie habe gewusst, dass sie besser laufen könne als bei den Weltcups zuvor.

Ihre Ziele für die Saison blieben aber unverändert: "Ich will von der Einzelstrecken-WM in Vancouver bei der Olympia-Generalprobe mit einer Medaille nach Hause fahren." Ob sie dort aber auch einen Start über 1500 Meter plane, sei völlig offen: "Darüber habe ich überhaupt noch nicht nachgedacht."

Während sie beim Heim-Weltcup in Berlin mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte, sei bereits in der Vorwoche in Heerenveen ein Anstieg erkennbar gewesen "und jetzt kam Superform heraus". Sie fühle sich in einem optimalen Fitnesszustand, "wie in allerbesten Jahren."