"Doktor Epo"-Prozess Simeoni bestätigt Doping
12.02.2002, 17:51 UhrIm Dopingprozess um italienischen Sportmediziner Michele Ferrari in Bologna hat der italienische Radprofi Filippo Simeoni zugegeben, von Ferrari mit Epo und Wachstumshormonen gedopt worden zu sein. Simeoni ist der erste Radprofi, der im Prozess gegen Ferrari offen über Doping berichtet hat.
Mit Dr. Ferrari habe er über Epo und über Wachstumshormone gesprochen, hieß es in der Internetausgabe der italienischen Zeitung "La Gazzetta dello Sport". Simeoni, jetzt in Diensten des italienischen Teams "Acqua e Sapone", wurde nach eigenen Angaben von November 1996 bis November 1997 von dem umstrittenen Sportmediziner betreut.
Ferrari ist ein Schüler des ebenfalls wegen systematischen Dopings vor Gericht stehenden Professor Francesco Conconi. Ferrari wird vorgeworfen, Ausdauersportlern Doping-Mittel verschrieben zu haben. Auch der dreifache Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong hatte vor dem Prozessauftakt von sich aus zugegeben, jahrelang von Ferrari behandelt worden zu sein.
Was das Blut-Doping-Mittel EPO zu leisten imstande ist bewies Conconi. Der Professor und vormalige Leiter des Bio-medizinischen Zentrums von Ferrara, zeigte an einem Selbsttest die Wirkung von Erythropietin (EPO). Am 3. September 1994 nahm der damals 59-jährige Hobbyradler an einem Bergrennen am Stilfser Joch in Südtirol teil und war dem Giro-Gewinner Francesco Moser nahezu ebenbürtig. Conconi verlor auf Moser lediglich zwei Minuten.
Quelle: ntv.de