Biathleten ohne Sprint-Medaillen Simon Schempp startet mit WM-Debakel
07.03.2015, 19:31 Uhr
Simon Schempp erlebte ein Sprintrennen zum Vergessen - und muss nun in der Verfolgung zuschauen.
(Foto: dpa)
Nach der Enttäuschung in der Mixed-Staffel gehen die deutschen Biathleten auch bei den ersten WM-Einzelrennen leer. Während Erik Lesser und Laura Dahlmeier die Medaillen nur knapp verpassen, erlebt Simon Schempp ein echtes Desaster.
So hatte sich Simon Schempp seinen WM-Auftakt nicht vorgestellt. "Ich weiß nicht, ob ich schon jemals so ein schlechtes Rennen gehabt habe. Und dann zur Weltmeisterschaft. Das ist einfach bitter", meinte der Schwabe nach seinem Sprint-Debakel mit Platz 77 in Kontiolahti. "Sieben Fehler bei zehn Schuss, das ist noch nicht mal Schüler-Niveau."Die Qualifikation für das Verfolgungsrennen der besten 60 verpasste er als einziger deutscher Biathlet. "Natürlich bin ich schon sehr, sehr enttäuscht."
Sonntag, 8. März 2015
13.15 Uhr: Verfolgung der Männer (12,5 km)
16 Uhr: Verfolgung der Frauen (10 km)
Mittwoch, 11. März 2015
17.15 Uhr: Einzel der Frauen (15 km)
Donnerstag, 12. März 2015
17.15 Uhr: Einzel der Männer (20 km)
Freitag, 13. März
17.15 Uhr: Staffel der Frauen (4x6 km)
Samstag, 14. März
16.30 Uhr: Staffel der Männer (4x7,5 km)
Sonntag, 15. März
13.30 Uhr: Massenstart der Frauen (12,5 km)
16.15 Uhr: Massenstart der Männer (15 km)
Der ebenfalls als Mitfavorit gehandelte Ex-Weltmeister Arnd Peiffer kam über die zehn Kilometer nach drei Strafrunden als 30. nicht in Fahrt. Besser machten es vor allem Laura Dahlmeier und Erik Lesser. Die Bayerin und der Thüringer verpassten bei den Sprint-Siegen von Dorin Habert (Frankreich) und Johannes Thinges Bø (Norwegen) als Vierte und Fünfte die ersehnte Medaille nur knapp. Was zum Auftakt der Einzelrennen nicht sein sollte, soll nun am Sonntag (13.15 Uhr/Männer und 16.00 Uhr/Frauen) vollbracht werden: "Wir gehen mit guten Aussichten in den Verfolger", sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. Auf die Medaillen-Aussichten für sein Team angesprochen sagte er: "Eindeutig ja!"
Optimistisch in die Verfolgung

In der Loipe war Laura Dahlmeier im WM-Sprint die schnellste Biathletin. Beim Schießen haperte es, was letztlich zu Platz vier führte.
(Foto: dpa)
Denn Dahlmeier war Laufbeste, leistete sich im Sprint bei schwierigen Bedingungen aber drei Schießfehler. "Das ist total schade. Aber ich freue mich über den Platz", sagte sie. 9,4 Sekunden fehlten. "Am Schießstand heißt es jetzt sauber arbeiten. Dann ist alles möglich", kündigte die 21-Jährige nach ihrem ersten WM-Sprint selbstbewusst an.
Lesser, der Olympia-Zweite im Einzel, schaffte als Fünfter sein bestes Sprint-Ergebnis. Weil beim letzten Schuss nur Millimeter fehlten, wurde es mit dem durchaus möglichen Silber nichts. "Das ist eine ungewohnte Ausgangsposition für den Verfolger. Im letzten Jahr habe ich mich hier von 22 auf 7 verbessert", sagte Lesser.
Über Sprint-Silber freute sich der vor elf Jahren aus Bayern nach Kanada ausgewanderte Trainer Matthias Ahrens. Sein Schützling Nathan Smith wurde Zweiter vor Tarje Bø, dem älteren Bruder des neuen Sprint-Weltmeisters. Die beiden Norweger, die es nach Bronze mit der Mixed-Staffel erneut auf das Podest schafften, fanden: "Es war ein Vorteil Mixed zu laufen."
Streitthema Mixed-Staffel
Die Deutschen hatten ihre vermeintlichen Asse am Donnerstag im ersten WM-Rennen bei widrigen Witterungsbedingungen geschont, um Kräfte zu sparen. Neben Schempp und Peiffer waren auch Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand von den beiden Bundestrainern Mark Kirchner und Gerald Hönig nicht aufgestellt worden. Jene Sportler/innen also, die es in diesem Winter auf das Podest geschafft hatten und WM-Hoffnungen geweckt hatten. "Das hat sich ausgezahlt", rechtfertigte Hönig für sein Damen-Team den arg kritisierten Verzicht. "So hatten sie ein paar Körner mehr und konnten solche Laufleistungen bringen", befand der Coach.
Ob die Rechnung der Trainer wirklich aufgeht, wird sich erst noch zeigen: Franziska Hildebrand muss als Sprint-Zehnte im Jagdrennen 69,8 Sekunden aufholen. Franziska Preuß auf Rang 14 geht mit einem Rückstand von 79,1 Sekunden auf die Jagd. Lediglich 46,5 Sekunden hinter Bø startet Benedikt Doll. Der schon im Mixed überzeugende Schwarzwälder hatte im Sprint-Wettkampf als Zehnter erneut seine tolle Form bestätigt. Den größten Rückstand hat Vanessa Hinz als 49. mit 2:45 Minuten.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa