Aussage vor BDR-Sportgericht Sinkewitz belastet T-Mobile
25.10.2007, 16:23 UhrDer geständige Dopingsünder Patrik Sinkewitz hat vor dem Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) auch den Bonner T-Mobile-Rennstall erneut belastet. "Seine Aussagen waren in diesem Ausmaß nicht zu erwarten. Sie haben auch seine Zeit bei T-Mobile 2006 umfasst und ein sehr umfangreiches Bild über Dopingpraktiken durch Ärzte und Teamärzte erbracht", sagte der Vorsitzende des Sportgerichts, der Frankfurter Anwalt Peter Barth.
Der 26-Jährige könne laut Barth durch die Hilfe zur Aufklärung nun auf die Kronzeugen-Regelung hoffen, die eine Halbierung der üblichen Zweijahressperre ermöglicht. Ein Urteil sei innerhalb der nächsten zwei Wochen zu erwarten.
Das Protokoll der über fünfstündigen Anhörung vom Mittwoch wurde dem BDR inzwischen zugestellt. Das Präsidium muss nach Auswertung der Unterlagen entscheiden, ob weitere Untersuchungen eingeleitet werden.
Staatsanwaltschaft ermittelt weiter
T-Mobile hatte sich erst im Frühjahr von seinen Freiburger Teamärzten Lothar Heinrich und Andreas Schmid getrennt, die nach dem Geständnis zahlreicher Fahrer ihre Beteiligung an Dopingpraktiken zugegeben hatten - dies bezog sich allerdings in allen Fällen nur auf die Zeit bis Ende der Neunzigerjahre. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaften laufen noch.
Sinkewitz war am 8. Juni bei einer Trainingskontrolle positiv auf Testosteron getestet worden, hatte auf die Öffnung der B-Probe verzichtet und sein Fehlverhalten eingeräumt. T-Mobile hatte ihn danach sofort entlassen. Der Fuldaer war 2006 vom belgischen Team Quick-Step zum Bonner Rennstall gewechselt.
Quelle: ntv.de