Nach Rauswurf aus DHB-Team Spielmacher Kraus selbstkritisch
29.01.2008, 19:42 UhrSpielmacher Michael Kraus hat nach seiner vorübergehenden Suspendierung aus der Handball-Nationalmannschaft durch Bundestrainer Heiner Brand Verständnis für die Entscheidung gezeigt - und Besserung gelobt. Der 24-Jährige vom Bundesligisten TBV Lemgo war wie seine Mannschaftskollegen Lars Kaufmann und Rolf Hermann nach dem peinlichen 26:36 zum EM-Abschluss gegen Frankreich aus dem Nationalkader gestrichen worden.
Brand hatte die Ausmusterung von Kraus damit begründet, dass dieser derzeit nicht einmal 30 Prozent seines Könnens zeige. "Und damit hat er auch recht", räumte der 24-Jährige gegenüber den "Stuttgarter Nachrichten" selbstkritisch ein.
Rauswurf vor dem Team
Dass er vorläufig keine Rolle im Team des Weltmeisters mehr spielen soll, habe er in der Abschlussbesprechung nach dem Debakel gegen Frankreich erfahren: "Der Bundestrainer hat es mir vor versammelter Mannschaft mitgeteilt."
Entschieden widersprach Kraus Gerüchten, dass ein angeblicher Disco-Besuch nachts um drei Uhr der Auslöser für den Rausschmiss gewesen sei. "Um Gottes willen, es ist garantiert nichts außerhalb des Handballfeldes vorgefallen. Ich war weder unpünktlich, noch bin ich ausgebüchst und habe in der Disco abgefeiert", sagte der Lemgoer. Was Pünktlichkeit betreffe, habe er seine Lektionen gelernt.
Traum von Olympia
Dennoch respektiere er Brands Maßnahme natürlich: "Der Bundestrainer hat so viel Erfahrung, er wird wissen, was gut für mich ist. Ich weiß selbst, dass ich konstanter werden muss." Sein Lernprozess sei schließlich noch nicht beendet, zumal die Position des Spielmachers auch sehr anspruchsvoll sei.
Kraus kündigte an, jetzt alles hinten anzustellen, um im Sommer bei den Olympischen Spielen in Peking wieder im Nationalteam auflaufen zu dürfen. Die Teilnahme an den Sommerspielen sei schon immer sein Traum gewesen.
Quelle: ntv.de