Sport

10-Punkte-Plan gegen Doping Sportverbände wollen handeln

Die Spitzenverbände des deutschen Sports haben auf ihrem ersten Anti-Doping-Workshop einen Zehn-Punkte-Plan gegen den Betrug verabschiedet. "Die Spitzenverbände stehen voll hinter quantitativ und qualitativ verstärkten Kontrollen", sagte Christa Thiel, Sprecherin der Spitzenverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes (DSV), in Hamburg.

Der Testpool von bisher 1.800 kontrollierten Athleten soll auf 9.000 erweitert werden. Zudem soll vermehrt auf das Blutdopingmittel EPO getestet werden. Die Aufstockung bringt erhebliche Kosten mit sich.

Die ehemalige Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Sylvia Schenk, plädierte unterdessen dafür, geständige Dopingsünder sollten vor einer neutralen Instanz aussagen. "Was aber jetzt auf jeden Fall passieren muss, ist, dass diejenigen, die jetzt wie Erik Zabel weiterfahren oder wie Rold Aldag weitere Funktionen ausüben wollen, dass die etwa vor einem unabhängigen Ombudsmann mit Schweigepflicht offen sagen, was im Moment passiert bei den Radsportlern", sagte Schenk der "Badischen Zeitung".

Notwendig seien weitergehende Informationen über aktuelle Dopingmethoden. "Sonst kann man überhaupt nicht weiter dagegen vorgehen", meinte die 55-Jährige. Damit Aldag seine Funktion als Sportdirektor des T-Mobile-Teams bei der Tour de France wahrnehmen könne, muss dieser für Schenk die Hintergründe des Dopingsystems weiter enthüllen.

"Es muss ja kein öffentliches Bekenntnis sein, es reicht aus meiner Sicht, wenn Aldag vor einem Ombudsmann oder vor einer kleinen Kommission einfach alles, was er weiß, auf den Tisch legt, damit man die Antidopingkämpfer entsprechend weiter vorbereiten kann", erklärte Schenk, die von 2001 bis 2004 BDR-Präsidentin war. Aldag und Zabel hatten zugegeben, in den 90er Jahren bei der Tour de France mit EPO gedopt zu haben.

Quelle: ntv.de

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