Sport

Leipzig bangt Status als WM-Standort in Gefahr

Nach den Randalen beim Ortsderby am Sonnabend im Alfred-Kunze-Sportpark befürchtet Bürgermeister Holger Tschense Reaktionen des WM-Organisationskomitees. Am 15. April 2002 hatte das Komitee die Messestadt zu einem der 12 WM-Spielorte gekürt.

Tschense sieht wegen der Randale und rechtradikaler Spruchbänder beim Ortsderby eine Gefahr für die Stadt als Spielort der Fußball-WM 2006. "Wenn sich solche Ereignisse wiederholen, kann man nicht ausschließen, dass sich die Organisationen noch für eine andere Stadt entscheiden", sagte Tschense der Leipziger Volkszeitung.

Anlass für die Unruhe sind die Ausschreitungen im Fußball-Derby zwischen FC Sachsen und VfB Leipzig. Im VfB-Fanblock waren Spruchbänder gezeigt worden, auf denen beispielsweise die Fans sich selber als Faschisten bezeichneten, außerdem wurden Nazi-Parolen gerufen. Die Polizei bildete eine Sonderkommission, so dass Video- bzw. Bildmaterial rechtsradikaler Fahnenträger vorliegt.

Das Amateur-Oberliga-Spiel war wegen des Abschießens von Feuerwerkskörpern für 22 Minuten unterbrochen worden. Die Polizei nahm nach Schlägerein 36 Personen in Präventivgewahrsam, fünf von ihnen wurden wegen eines Strafverdachts inhaftiert. Noch während des Spieles hatte der Leipziger Polizei-Amtsleiter Heinz Theus seinen Einsatzleiter vor Ort abgelöst. Erst dann erhielten die Sicherheitsbeamten die Anweisung zur Trennung der sich prügelnden Fangruppen.

Tschense hat sich im Namen der Stadt beim DFB entschuldigt. "Ich habe mitgeteilt, dass wir auf die Vorfälle mit Bestürzung reagiert haben und uns eines WM-Spielortes würdig erweisen wollen", erklärte der Politiker. Dennoch wird sich das Sportgericht des Norddeutschen Fußball-Verbandes mit den Vorfällen beschäftigen. Beide Vereine müssen mit Sanktionen rechen.

Quelle: ntv.de

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