Keine Ausstiegsklausel Stevens bleibt beim HSV
01.11.2007, 15:12 UhrDer Hamburger SV ist derzeit nicht zu stoppen und hat die besten Argumente, sowohl seinen Topstar Rafael van der Vaart als auch Trainer Huub Stevens zu halten. Nach niederländischen Medienberichten soll Stevens in seinem Vertrag beim HSV eine Ausstiegsklausel nur für den PSV Eindhoven haben. "Ich habe keinen Kontakt. Da wird spekuliert, da kann ich nichts dafür. Wenn man 18 Jahre bei einem Verein gearbeitet hat, dann ist das so", sagte Stevens und dementierte, über ein Engagement verhandelt zu haben. "Ich rede nicht gern über Vertragsinhalte, aber ich habe einen Vertrag mit dem HSV und Spaß an der Arbeit." In Eindhoven ist nach dem Weggang von Ronald Koeman zum FC Valencia der Trainerposten frei.
Auch HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nahm die Spekulationen gelassen auf. "Das sind alles nur Gerüchte, wir sind ganz entspannt." Vereinbart ist, dass Stevens erst eine weitere Darmoperation seiner Frau Toos abwartet und im Januar im Gespräch mit dem HSV über seine Zukunft entscheidet. "Natürlich wollen wir ihn gern halten", sagte Beiersdorfer.
Der von seinem Muskelfaserriss genesene Kapitän van der Vaart sprühte nur so vor Einsatzwillen und Spielfreude, als er im DFB-Pokalspiel gegen Zweitligist SC Freiburg in der 72. Minute endlich aufs Feld durfte. Mit einem cool verwandelten Elfmeter zum 3:1 (1:1) bewies der Regisseur wieder einmal seine Klasse und überraschte hinterher mit der Aussage: "Wir können gern miteinander reden." Der Satz dürfte die leisen Hoffnungen des HSV-Vorstandes auf ein Bleiben des Schlüsselspielers nähren.
"Ich wollte mich sowieso mit dem Vorstand treffen", erklärte van der Vaart, der mit seinem zwölften Tor im 15. Saison-Pflichtspiel seine außergewöhnliche Form unterstrich. Stevens hatte den niederländischen Nationalspieler zunächst auf der Bank schmoren lassen, und van der Vaart war die Qual geradezu anzusehen. "Ich wollte das Risiko nicht eingehen, falls dieses Spiel sogar 120 Minuten gedauert hätte", sagte der kritische Coach, der erleichtert wirkte, dass van der Vaart gegen Hertha BSC voll mitwirken kann. "Ich bin glücklich, dass er jetzt wieder einen Schritt gemacht hat."
Besonders erfreulich ist für Stevens die Entwicklung von Piotr Trochowski, der während van der Vaarts Verletzung aufgeblüht ist. Der neunmalige deutsche Nationalspieler übernimmt immer mehr Verantwortung, schoss ein Tor (17.) und bereitete das zweite durch Ivica Olic (52.) per Ecke vor. Als Ergänzung für die Flügel machte der pfeilschnelle Freiburger Jonathan Pitroipa auf sich aufmerksam. In der Hansestadt ist es kein Geheimnis, dass sich der UEFA-Cup-Teilnehmer mit dem 21-Jährigen aus Burkina Faso zur kommenden Spielzeit einig ist. "Er ist technisch stark, unglaublich schnell und hat Gott sei Dank keinen weiteren zählbaren Schaden angerichtet", lobte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer.
Von Britta Körber, dpa
Quelle: ntv.de