Formkrise ausgerechnet vor WM Straßer murkst sich durch die Slalomstangen
31.01.2021, 14:14 Uhr
Form in Schieflage.
(Foto: AP)
Linus Straßer kommt auch am letzten Slalom-Wochenende vor der Weltmeisterschaft in Cortina d'Ampezzo nicht aus seinem Formtief. Dabei gibt der erste Lauf beim zweiten Wettbewerb noch Anlass zur Hoffnung. Doch dann kommt ein zweiter Durchgang zum Vergessen.
Linus Straßer war sichtlich angefressen. Statt des erhofften Neustarts erlebte der 28-Jährige bei der WM-Generalprobe die nächste herbe Enttäuschung. "Die Piste hat nicht mehr viel zugelassen. Ich habe mich wahnsinnig schwergetan, dann kriegst du eben einen auf den Sack", sagte Straßer mit finsterer Miene.
Nach zuletzt zwei Ausfällen reichte es für den Münchner in den beiden Slaloms in Chamonix nur zu den mäßigen Plätzen 17 und 23 - ein Formtief zur Unzeit. "Er ist nicht so locker gefahren wie zu Beginn der Saison. Zwei Ausfälle und dann zweimal nicht so gut gefahren: Da bewegt sich was im Kopf", sagte ARD-Experte Felix Neureuther mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo vom 8. bis zum 21. Februar nachdenklich. Das müsse Straßer "rausbekommen, damit er für die WM topfit ist".
Davon geht Straßer, der zuletzt in Zagreb gewonnen hatte und in Adelboden Zweiter geworden war, trotz der bitteren Rückschläge aus. Er fahre "auf jeden Fall mit einem guten Gefühl zur WM", betonte er trotzig. "Es war bisher eine unglaublich gute Saison. Ich habe nichts zu verlieren. So fahre ich auch da hin."
Selbstvertrauen zieht Straßer vor allem aus dem ersten Durchgang am Sonntag, als er auf Position sieben noch in Lauerstellung zum Podium lag. "Das hat gut geklappt. Ich war aktiv und bin auf Angriff gefahren", sagte er. Doch den zweiten Durchgang verpatzte er bei immer schwerer werdenden Bedingungen völlig. Selbst Sebastian Holzmann landete als 20. noch vor Straßer. Julian Rauchfuß (32.), Anton Tremmel (41.) und Alexander Schmid (45.) hatten wie Samstagssieger Clement Noel den zweiten Durchgang verpasst.
Wie es geht, zeigte der zuletzt auch oft sich hadernde Norweger Henrik Kristoffersen, der seine Führung vor Ramon Zenhäusern aus der Schweiz ins Ziel rettete und seinen zweiten Saisonsieg feierte. Die Überraschung des Tages war allerdings der Schweizer Sandro Simonet, der sich um 27 (!) Plätze verbesserte und Dritter wurde. Am Samstag hatte der Franzose Clement Noel bei seinem Heimrennen vor Zenhäusern und Marco Schwarz aus Österreich triumphiert.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa