Sender kompromissbereit Streit um DFL-Spielplan
04.12.2007, 13:14 UhrIm Streit um die Spielplangestaltung in der Fußball-Bundesliga signalisieren die übertragenden Fernsehanstalten Gesprächsbereitschaft. "Wenn es dem Wohle des deutschen Fußballs dient, werden wir uns gern alles anhören", sagte Ralph Fürther, Leiter Sportkommunikation des Pay-TV-Senders Premiere dem "Hamburger Abendblatt". Premiere zeigt ohnehin alle Partien live.
Für das Deutsche Sport-Fernsehen (DSF), das die beiden Sonntagsspiele in einer Zusammenfassung zeigt, sagte dessen Chefredakteur Sven Froberg: "Natürlich sind wir bereit, an einer vernünftigen Lösung für alle beteiligten Partner mitzuarbeiten." ARD-Programmdirektor Günter Struve hielt sich mit Zusagen zurück. Er sagte dem "Hamburger Abendblatt", dass bislang keine Anfragen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zur Änderung des Spielmodus vorlägen. Die ARD strahlt in der "Sportschau" zeitversetzt Kurzberichte von den Samstagsspielen aus.
Das ZDF sträubt sich gegen kurzfristige Änderungen. Sportchef Dieter Gruschwitz schließt ein drittes Sonntagsspiel in der Fußball-Bundesliga noch in der laufenden Saison aus. "Wir gehen davon aus, dass der ausgehandelte Vertrag erfüllt und fortgesetzt wird. Für uns gibt es keinen Grund, über ein zusätzliches Sonntagsspiel zu verhandeln", sagte Gruschwitz der "Bild".
Klubs im Terminstress
Durch die feste Vorgabe, am Freitag eine, am Samstag sechs und am Sonntag zwei Bundesligapartien austragen zu müssen, geraten vor allem die im UEFA-Pokal aktiven Mannschaften zunehmend unter Termindruck. Wer am Donnerstag im Europapokal antritt, muss nicht selten bereits am Samstag wieder in der Bundesliga spielen.
Insbesondere Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz-Rummenigge hatte deshalb zuletzt heftig gegen die Deutsche Fußball-Liga gewettert und von "Wettbewerbsverzerrung pur" gesprochen. Es sei lächerlich, was sich die DFL mit dem Spielplan erlaube.
Ähnlich kritisch hatte sich am Samstag auch HSV-Coach Huub Stevens geäußert. "Es kann nicht sein, dass in einem wichtigen Spiel, in dem es um die Meisterschaft geht, eine Mannschaft auf dem Platz steht, die nicht völlig fit sein kann", wetterte der Niederländer, nachdem sein Team mit 1:2 bei Werder Bremen verloren hatte. Nur 43 Stunden zuvor hatte der HSV noch im UEFA-Cup gegen Stade Rennes (3:0) antreten müssen.
Vereine haben unterschrieben
Die DFL wies die Kritik der Klubs indes zurück. "Das Thema ist sportlich brisant, aber die Vereine haben es so akzeptiert und unterschrieben als man im Dezember 2005 dieses Modell vorgelegt bekommen hat. Die Bayern werden im Dezember 2005 nicht daran gedacht haben, dass sie im UEFA-Pokal mal Terminprobleme haben. Die haben sich vermutlich um diese Zeit in der Champions League gesehen", meinte Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball.
Holger Hieronymus, der Geschäftsführer Spielbetrieb der DFL, erklärte: "Die Verantwortung liegt bei der UEFA. Sie hat sowohl den Dienstag als auch den Mittwoch weitgehend exklusiv für die Champions League geblockt, somit bleibt für den UEFA-Cup nur der Donnerstag. Der Antrag der Bundesliga, auch am Mittwoch im UEFA-Cup zu spielen, wurde 2005 abgelehnt."
Quelle: ntv.de