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Miller holt Kristallkugel Super-G-Führung für Riesch

Bode Miller feierte den ersten Titel der Saison, Maria Riesch darf weiter auf ihre Ski-Party zum Saisonende hoffen. Während sich der US-Skistar bei der insgesamt nicht gelungenen WM-Generalprobe im französischen Val d'Isre durch seinen 30. Weltcup-Sieg die Wertung in der Super-Kombination sicherte, behauptete die Partenkirchenerin trotz eines nicht geglückten Wochenendes im schweizerischen St. Moritz ihren ersten Platz im Super-G-Klassement. Beim sensationellen Abfahrtssieg der Slowenin Tina Maze schied Riesch mit dem Sieg vor Augen aus, im Super-G verpasste sie als Siebte beim Erfolg von Emily Brydon (Kanada) deutlich das Podest.

"Ich habe den letzten Super-G gewonnen, da kann man mit einem Siebten vielleicht nicht mehr ganz zufrieden sein. Auch nach dem Ausscheiden gestern hätte ich mir gewünscht, mit einer Podiumsplatzierung das Wochenende gut abzuschließen", sagte Riesch, die erstmals an einem Wochenende im Schweizer Skiort ohne Podestplatz blieb. Aber die 23-Jährige ist weiter drauf und dran, als erste deutsche Skirennfahrerin seit Hilde Gerg (2002) eine Disziplin-Wertung zu gewinnen. Zwei Super-G-Rennen vor dem Saisonende liegt sie mit 274 Punkten knapp vor Emily Brydon (254) platziert.

In der Weltcup-Gesamtwertung belegt Maria Riesch mit 781 Punkten den dritten Rang und vergab bei der Abfahrt unter fragwürdigen Bedingungen wertvolle Punkte auf die führende Nicole Hosp (Österreich/957). Bei der Zwischenzeit lag die Deutsche trotz schwieriger Sicht deutlich vorn - ehe sie ein Tor verpasste. "Maria war auf dem Weg zum Sieg. So kühn wie Maria in das Tor gefahren ist, hat es sich nicht ausgehen können", sagte Damen-Cheftrainer Mathias Berthold, der seine Fahrerin bis dahin sicher auf dem Podium gesehen hatte. Auf dem Weg zum Sieg wähnte sich auch lange die Österreicherin Maria Holaus. Im Zielraum wurde sie schon gefeiert, als die Sonne am Himmel hervorkam. Eindrucksvoll nutzte Maze die besseren Bedingungen und fuhr mit Startnummer 47 zu ihrem ersten Abfahrts-Erfolg.

Triumph für Miller

Der Sieger des Wochenendes aber war Miller. Entgegen seiner sonstigen Einstellung ging er bei seinem Super-Kombinations-Sieg vor den Kroaten Ivica Kostelic und Natko Zrncic-Dim nur dosiertes Risiko. Er brachte so im Slalom noch 0,38 Sekunden seines komfortablen Vorsprungs nach der Abfahrt ins Ziel. "Ich war zwischendurch so langsam, dass ich fast lachen musste", sagte der 30-Jährige, der aber auch ohne Bummelfahrt allen Grund zum Strahlen gehabt hätte. "Ich freue mich riesig über die Kugel." Miller feierte nicht nur den sechsten Sieg in einem Disziplin-Weltcup, sondern nahm mit 1067 Punkten auch Kurs auf seinen zweiten Gesamtsieg nach 2005. Zweiter ist der Österreicher Benjamin Raich (945).

Dennoch ließ die Generalprobe für den WM-Ort von 2009 reichlich zu wünschen. Ein Jahr vor den Weltmeisterschaften waren die Organisatoren über die wetterbedingte Absage der Abfahrt wegen zu viel Neuschnees machtlos, aber bei den Vorbereitungen wartet dennoch noch jede Menge Arbeit. "Das sind viele logistische Dinge, die bei so einer Veranstaltung, bei der es auch um sehr viel Geld geht, einfach dazugehören", sagte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier. "Das müssen die in den Griff bekommen, sonst versenken sie ihre eigene WM." Besonders verärgert war Maier über die Absage eines bereits vor vier Jahren angefragten und sogar bestätigten Quartiers für die deutsche Mannschaft, die nun bei horrenden Preisen eine neue Bleibe suchen muss.

Quelle: ntv.de, Von Michael Becker und Emil Gast, dpa

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