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Handball-Bundesliga-Spitzenreiter zeigt Schwäche THW-Verfolger schöpfen Hoffnung

THW Kiel muss um die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga bangen. Eine Niederlage gegen Melsungen eröffnet den Verfolgern die Chance, aufzuschließen. Zumindest einer von ihnen nutzt sie.

Andreas Eggert von SG Flensburg-Handewitt wittert Morgenluft.

Andreas Eggert von SG Flensburg-Handewitt wittert Morgenluft.

(Foto: imago/Contrast)

Trainer Alfred Gislason behielt nach der Niederlage wie gewohnt kühlen Kopf. "Man sieht, dass wir nicht mehr die Breite im Kader haben", dozierte der Isländer nach der überraschenden 29:30(13:15)-Niederlage bei der MT Melsungen. Nach dem dritten Ausrutscher des deutschen Handball-Meisters THW Kiel in dieser Saison dürfen die Verfolger im Titelrennen wieder Hoffnung schöpfen.

Zumal die Spielerdecke beim Rekordmeister in der Kasseler Rothenbach-Halle noch dünner wurde. Bei einem unabsichtlichen Zusammenprall mit Malte Schröder erlitt der Däne Rasmus Lauge in der 44. Minute wahrscheinlich einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Wegen einer ähnlich schweren Verletzung hatte der Skandinavier bereits im Herbst vergangenen Jahres lange pausieren müssen.

Am Sonntag nutzte zumindest die SG Flensburg-Handewitt den Kieler Patzer und verkürzte durch ein klares 31:20 (15:12) bei den Füchsen Berlin den Rückstand auf vier Zähler. Punktgleich auf dem vierten Platz liegt Champions-League-Sieger HSV Hamburg, der gegen HBW Balingen-Weilstetten allerdings nicht über ein 26:26 (11:12) hinauskam.

So gut lief's für Melsungen noch nie

Die Kieler fanden vor 4300 Zuschauern in der ausverkauften Melsunger Arena erst spät in die Partie - letztlich zu spät. Drei Minuten vor Schluss gingen die "Zebras" erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung, verspielten diesen knappen Vorsprung aber in der Schlussphase wieder.

Was auch mit Melsungens Torhüter Mikael Appelgren zu tun hatte, der insgesamt 20 Würfe abwehren konnte. Daher fiel Gislasons Kritik einigermaßen milde aus: "Wir haben uns ins Spiel gekämpft und es sogar gedreht, auch wenn ich mit vielen Sachen nicht einverstanden war. Es ist schwer zu sagen, ob wir einen oder zwei Punkte verdient gehabt hätten."

Für die Hessen war der Triumph gegen die Schleswig-Holsteiner das I-Tüpfelchen auf der erfolgreichsten Woche der Vereinsgeschichte. Erst am Mittwoch hatte das Team von Coach Michael Roth durch einen 30:27-Erfolg gegen Frischauf Göppingen erstmals das Final-Four in Hamburg erreicht. Dort trifft man am 12. April auf die Füchse Berlin.

Die Rhein-Neckar Löwen nutzten derweil in der Liga die Gunst der Stunde und rückten durch einen mühelosen 37:19 (18:7)-Sieg gegen den TSV Hannover-Burgdorf mit 39:9 Punkten bis auf drei Zähler an Kiel (42:6) heran.

Quelle: ntv.de, Andreas Frank, sid

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