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Enttäuschendes Schwimm-Comeback "Thorpedo" erleidet Fehlzündung

"Es scheint zwar vertraut, aber so richtig weiß ich noch nicht, was ich da tue", sagte Ian Thorpe in Singapur.

"Es scheint zwar vertraut, aber so richtig weiß ich noch nicht, was ich da tue", sagte Ian Thorpe in Singapur.

(Foto: dpa)

Aller Anfang ist schwer, der Neubeginn oft noch härter. Diese Erfahrung muss auch Ian Thorpe machen. Der fünfmalige Schwimm-Olympiasieger feiert kein glorreiches Comeback. Vorlauf-Aus und Platz sieben stehen beim Weltcup in Singapur zu Buche. Vor Thorpe liegt noch viel Arbeit.

Ein strahlendes Comeback sieht anders aus. Schwimmstar Ian Thorpe scheiterte am zweiten Tag seiner Rückkehr ins internationale Wettkampfbecken bereits im Vorlauf. Der fünfmalige Olympiasieger schwamm beim Kurzbahn-Weltcup in Singapur über seine Nebenstrecke 100 Meter Schmetterling nur die elftbeste Zeit und verpasste in 54,06 Sekunden das Finale - dreieinhalb Sekunden langsamer als der spätere Sieger Chad Le Clos (Südafrika), dem der mit 100.000 Dollar dotierte Gesamtweltcup kaum noch zu nehmen ist.

"Ich bin enttäuscht, weil ich dachte, ich könnte schneller sein und technisch würde es besser laufen", sagte Thorpe. Der 29-Jährige war am Vortag über 100 Meter Lagen Siebter geworden. Bei der Verkündung seines Comebacks im Februar hatte er erklärt, es brauche drei Jahre, bis er wieder da sei, wo er war. "Vielleicht dauert es so lange. Aber ich arbeite daran, dass es schneller geht", sagte Thorpe, der sich für Olympia 2012 in London qualifizieren will. Der Australier hatte bei den Spielen 2004 sein letztes großes Rennen bestritten und im November 2006 seine Karriere beendet.

"Weiß ich noch nicht, was ich da tue"

Der fünfmalige Olympia-Sieger ließ sich noch viel Luft nach oben.

Der fünfmalige Olympia-Sieger ließ sich noch viel Luft nach oben.

(Foto: dpa)

Mit den Zeiten des nur mäßig besetzten Weltcups in Shanghai hätte es für Thorpe beim Stelldichein der Weltklasse in Berlin vor zwei Wochen nicht einmal für die Top 20 gereicht. Das richtige Gefühl für das ehemals so vertraute Element hat sich bei Thorpe noch nicht eingestellt. "Es scheint zwar vertraut, aber so richtig weiß ich noch nicht, was ich da tue", sagte er.

Die früher bevorzugten Freistilstrecken sind erst für das Weltcupfinale am kommenden Wochenende in Tokio ein Thema. "Es hängt davon ab, wie wohl er sich fühlt", erklärte sein Trainer Gennadi Touretski. Angepeilt werden die 100 und 200 Meter Freistil, wo es in London zu einem Rennen der Superlative mit den US-Stars Michael Phelps und Ryan Lochte sowie Paul Biedermann kommen könnte, der sich im heimischen Halle/Saale im neu renovierten Bad auf DM und EM vorbereitet. Thorpe erwartet von sich eine Steigerung bei den Rennen in Peking und Tokio: "Wenn ich da nicht schneller schwimme, wäre ich sehr frustriert."

Teamkollegin Libby Trickett wurde bei ihrem Comeback nach zwei Jahren Pause jeweils Fünfte über 100 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling. Das kleine deutsche Team verpasste Podiumsplätze: Marco Koch (Darmstadt) wurde über 100 Meter Brust Vierter, Jan-Philip Glania (Frankfurt/Main) Vierter über 50 und Fünfter über 200 Meter Rücken.

Quelle: ntv.de, dpa

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