Jetzt warten "unangenehme" Schweden Tischtennis-Herren im EM-Finale
11.10.2011, 22:11 Uhr
Boll holte zwei Punkte zum 3:1 gegen Portugal.
(Foto: dpa)
Zum zehnten Mal stehen die deutschen Tischtennis-Herren im Finale einer Europameisterschaft. In Danzig holen Top-Spieler Timo Boll und Patrick Baum die Punkte zum 3:1 gegen Portugal. Im Endspiel warten nun die Rekord-Titelträger aus Schweden.
Timo Boll war der Retter in akuter Personalnot. Dank ihres Top-Stars greifen Deutschlands Tischtennis-Herren im EM-Endspiel gegen Rekord-Europameister Schweden an diesem Mittwoch nach dem fünften Gold in Serie. Durch zwei Punkte des WM-Dritten und einen Zähler von Patrick Baum stoppte das ersatzgeschwächte Team des Titelverteidigers die heißen Himmelsstürmer aus Portugal. Das 3:1 im hochklassigen Halbfinale in Danzig war der richtige Mutmacher für den Klassiker gegen Schweden. Das Drei-Kronen-Team siegte 3:1 gegen Österreich.
"Die Portugiesen sind brandgefährlich", hatte Boll vor der Partie gegen die Iberer erklärt. Die Warnung des Rekord-Europameisters kam bei seinem Düsseldorfer Clubkollegen Baum richtig an. Der EM-Zweite von 2010 holte mit einem Vier-Satz-Sieg gegen Marcos Freitas den wichtigen dritten Punkt. Am meisten freute sich Dimitrij Ovtcharow über seinen Freund Baum. Der Linkshänder war an Position drei für den indisponierten Weltranglisten-13. in die Bresche gesprungen.
Den deutschen Meister weggefegt
"Dimitrij hat sich in der Spielvorbereitung nicht ganz wohl gefühlt. Deshalb haben wir umgestellt", begründete Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig den Verzicht auf Ovtcharov. "Dima", der bis dahin ein sehr starkes Turnier gespielt hatte, saß auf der Bank und musste wie alle anderen mächtig zittern. Der Portugiese Tiago Apolonia vom Bundesligisten Ochsenhausen legte los wie die Feuerwehr und zerlegte den deutschen Meister Bastian Steger mit 3:0-Sätzen.
Der Weltranglisten-Vierte Boll sorgte dann aber für Ernüchterung auf der portugiesischen Bank. Seine Erfolge gegen Joao Monteiro vom Bundesligisten Saarbrücken und gegen Apolonia machten die zehnte Endspiel-Teilnahme eines deutschen Herren-Teams perfekt. "Das war ein hartes Stück Arbeit", sagte Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf.
"Die Schweden sind immer sehr unangenehm"
Der frühere Europameister forderte volle Konzentration auf den Endspiel-Gegner Schweden, bei denen der 45 Jahre alte Ex-Weltmeister Jörgen Persson seinen vierten Frühling erlebt. "Die Schweden sind immer sehr unangenehm. Die Portugiesen wären aber auch ein sehr würdiger Gegner für ein Endspiel gewesen", lobte Ex-Bundestrainer Richard Prause auf der Tribüne das ausgezeichnete Niveau des Halbfinales.
Die DTTB-Damen feierten unterdessen mit zwei Siegen gegen Spanien (3:2) und Polen (3:0) ein versöhnliches Turnier-Ende und belegten insgesamt Rang fünf. Das waren zwar zwei Plätze besser als 2010, das Ziel Medaille wurde allerdings verfehlt. "Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir wollten auf das Podest und vielleicht auch ein bisschen mehr", sagte Bundestrainer Jörg Bitzigeio. Für das Damen-Endspiel qualifizierten sich Titelverteidiger Niederlande und Rumänien.
Quelle: ntv.de, dpa