Sport

Fußball-Bundesliga Toni schießt 96 ab

Mit seinem ersten Hattrick in der Fußball- Bundesliga hat Torgarant Luca Toni die alleinige Tabellenführung des FC Bayern München fast im Alleingang verteidigt. Mit seinen Saisontreffern elf bis 13 sorgte der Italiener für das 3:0 (0:0) des deutschen Rekordmeisters bei Hannover 96. Durch den Erfolg behielten die Münchener mit nun 43 Zählern ihren Drei-Punkte-Vorsprung vor dem SV Werder Bremen.

Nach einer zerfahrenen Partie in der ersten Halbzeit setzten sich die Bayern vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften AWD-Arena nach der Pause dank ihrer Cleverness und des überragenden Toni durch. Der Stürmer traf in der 58. Minute auf Vorarbeit von Mark van Bommel. Sechs Minuten später war er wieder zur Stelle und ließ nach Pass von Bastian Schweinsteiger 96-Torwart Robert Enke keine Chance. In der 83. Minute machte Toni seinen Dreipack perfekt.

Trotz ihres Sieges versprühten die Bayern gegen die über weite Strecken ängstlichen Niedersachsen selten Glanz. Das Fehlen des Spielgestalters Franck Ribery und dessen Ideen war deutlich zu merken. Immerhin kamen die Münchener zu ihrem ersten Erfolg im dritten Pflichtspiel seit der Verletzung des Franzosen. Hannover 96 blieb indes im vierten Spiel hintereinander ohne Sieg und muss um seine Europapokal-Ambitionen bangen.

Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld konnte wieder auf Torwart Oliver Kahn zurückgreifen, der noch im UEFA-Pokal-Spiel beim FC Aberdeen (2:2) wegen Grippe gefehlt hatte. Martin Demichelis wurde indes wegen eines Muskelfaserrisses von Daniel van Buyten in der Abwehr ersetzt. Hintzfelds 96-Kollege Dieter Hecking stellte sein Team im Vergleich zum 2:2 gegen den Karlsruher SC in der Vorwoche gleich auf vier Positionen um.

Wichtigste Personalie: In der Innenverteidigung kam Wintereinkauf Valrien Ismael ausgerechnet gegen seinen Ex-Club zu seinem Pflichtspiel-Debüt für Hannover. Für den Franzosen war es nach über anderthalbjähriger Leidenszeit das erste Bundesliga-Spiel seit Mai 2006 von Beginn an. Doch schon zur Pause musste der 32-Jährige wegen Adduktorenproblemen in der Kabine bleiben.

In der ersten Halbzeit bekamen Ismael und die 96-Abwehr nur wenig Arbeit. Hannover bemühte sich, das Spiel an sich zu reißen. Die Bayern ließen die Gastgeber zumindest in den ersten 20 Minuten gewähren. Trotz Feldvorteilen reichten aber die Mittel der Niedersachsen nicht, um zu Chancen zu kommen. Einzige nennenswerte Situation war eine Kopfball-Rückgabe von Philipp Lahm, der seinen Torwart Kahn in Verlegenheit brachte.

Erst allmählich fanden die Bayern zu ihrem Spiel, ohne aber zu überzeugen. Luca Toni (24.) mit einem Kopfball und Hamit Altintop (27.) mit einem Schuss aus zwölf Metern hatten die ersten Möglichkeiten für die Gäste. Die beste Chance vergab Mark van Bommel (40.), der nach schöner Vorarbeit des agilen Altintop verzog.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel endlich lebhafter. Zwar prüfte Mike Hanke (50.) das einzige Mal Bayern-Schlussmann Kahn, doch danach begann die große Toni-Show mit seinem ersten Hattrick. Die Treffer durfte 96-Trainer Hecking nur von der Tribüne aus sehen. Er war in der 55. Minute von Schiedsrichter Markus Merk wegen Reklamierens verwiesen worden.

HSV zu stark für Bochum

Der Hamburger SV hat seine "schwarze Serie" gestoppt und sich mit einem verdienten 3:0 (1:0)-Sieg gegen Angstgegner VfL Bochum an das Führungsduo herangepirscht. Nach fünf sieglosen Liga-Partien bejubelten die Hanseaten wieder einmal drei Punkte und rückten mit nunmehr 37 Zählern vom fünften auf den dritten Tabellenrang vor. Der überragende Ivica Olic (40. Minute) mit seinem neunten Saisontreffer und David Jarolim (64./71.) mit seinem Doppelpack besiegelten vor 50.069 Zuschauern in der Nordbank-Arena den zehnten Saisonsieg des HSV, der die letzten vier Heimspiele gegen Bochum verloren hatte. Das Team aus dem Ruhrpott blieb mit 23 Punkten Tabellen-13.

Blumen und Beifall gab es sogar schon vor der Partie - aber nur für Ägyptens Afrika-Cup-Sieger Mohamed Zidan, der zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Der erste HSV-Heimerfolg gegen den VfL seit fast genau sieben Jahren war der gerechte Lohn für eine deutliche Steigerung nach der Pause. Die Mannschaft von Trainer Huub Stevens begann sehr verhalten und konnten aus den vielen durchschaubaren Aktionen zunächst kein Kapital schlagen. Olic und Piotr Trochowski, der den verletzten Regisseur Rafael van der Vaart (Bänderanriss) auf dessen Mittelfeld-Position vertrat, waren zwar sehr engagiert. Doch drei Tage nach dem UEFA-Cup-Sieg des HSV in Zürich blieb bis zum 1:0 vieles Stückwerk.

Die Gäste-Mannschaft von Trainer Marcel Koller brachte in der tempoarmen und langweiligen ersten Halbzeit gerade mal eine "halbe" Torchance durch Benjamin Auer (19.) zustande. Dafür stand die VfL-Abwehr um Marcel Maltritz sicher - bis zur 40. Minute, als Olic eine Traumkombination über Paolo Guerrero nach Querpass von Trochowski freistehend abschloss. Drei Minuten später scheiterte Olic mit einem Freistoß. Die mögliche Vorentscheidung vergab Guerrero (58.), dessen Kopfball genau in den Armen von Gäste-Torhüter Jan Lastuvka landete, dem vor dem 2:0 der einzige Patzer unterlief: Einen 20-Meter-Schuss von Vincent Kompany ließ er abprallen, und Jarolim staubte ab. Sieben Minuten später machte der Tscheche alles klar.

Auch ohne Torjäger van der Vaart (10 Saisontreffer) konnten sich die Norddeutschen gegen den Tabellen-13. der Liga viel Selbstvertrauen für das Top-Duell in einer Woche bei Tabellenführer Bayern München holen. Der VfL, der zum dritten Mal in dieser Saison die gleiche Startelf aufbot, kassierte die erste Niederlage in der Rückrunde.

Quelle: ntv.de

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