"Er wird sehr fehlen" Top-Schiedsrichter Marcus Helbig mit 53 Jahren verstorben
10.09.2025, 21:26 Uhr
Marcus Helbig beim Finalturnier der Champions League 2016.
(Foto: imago/Heuberger)
Fast 30 Jahre lang pfeift Marcus Helbig hochklassige Handballspiele, zweimal kommt er bei Olympischen Spielen zum Einsatz, zweimal leitet er das Champions-League-Finale. Nach schwerer Krankheit ist er nun mit 53 Jahren verstorben. Der Handball trauert.
Der deutsche Handball trauert um den langjährigen Spitzenschiedsrichter Marcus Helbig. Im Alter von nur 53 Jahren ist der frühere Unparteiische nach langer schwerer Krankheit in Halle/Saale gestorben. Das gab der Deutsche Handballbund (DHB) unter Berufung auf Informationen aus der Familie bekannt. Helbig hinterlässt zwei Söhne und seine Lebensgefährtin.
"Der viel zu frühe Tod von Marcus Helbig macht mich sehr betroffen", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann, "Marcus und seinen Kampf mit der Krankheit zu erleben, hat geschmerzt, aber ich habe größten Respekt, wie er diese Herausforderung angenommen und bis zuletzt gekämpft hat. Meine Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie." Michelmann habe "den Austausch mit ihm zu Fragen des Schiedsrichtwesens, aber auch weit darüber hinaus immer sehr geschätzt".
Von 1993 bis 2021 hatten Helbig und sein Referee-Partner Lars Geipel über 600 Spiele für den Deutschen Handballbund geleitet. Hinzu kommen mehr als 250 Einsätze auf internationalem Parkett, darunter Spielleitungen bei den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro. Darüber hinaus pfiffen sie die Champions-League-Finals 2017 und 2019 in Köln und zahlreiche Partien bei Welt- und Europameisterschaften. Letzter großer Auftritt des Duos war das Spiel um Bronze bei der EM 2020 in Stockholm. Im Frühsommer des selben Jahres erkrankte Helbig laut MDR schwer.
"Marcus war als Teampartner ein Teil meines Lebens. Ich habe bewundert, wie er seiner Krankheit lang getrotzt hat und stets Zuversicht ausgestrahlt hat. Dass er diesen Kampf verloren hat, tut mir im Herzen weh. Er wird sehr fehlen", sagte Lars Geipel, der zusammen mit Helbig viermal zu Deutschlands Schiedsrichtern des Jahres gewählt wurde. Der DHB kündigte an, dass bei allen Spielen der 1. und 2. Bundesliga der Frauen und Männer die Unparteiischen sowie "die Delegierten und Coaches sowie die Zeitnehmer und Sekretäre des Deutschen Handballbundes" Trauerflor werden.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid