Sport

"Lass ihn auf dem Platz verrecken" Trainer-Krise in Madrid

Die Krise bei Real Madrid hat sich verschärft. Beim mageren 1:1 des spanischen Fußball-Rekordmeisters im Champions-League-Spiel gegen Olympique Lyon forderten die Madrider Zuschauer die Entlassung von Trainer Vanderlei Luxemburgo. Das Sportblatt "As" schrieb am Donnerstag mit großen Lettern auf der Titelseite: "Das Publikum im Bernabu-Stadion hat sein Urteil gefällt: Raus!" Die Zeitung "El Mundo" meinte: "Dieses Real gibt nichts mehr her."

Die "Königlichen" waren am Samstag bei ihrer 0:3-Heimschlappe gegen den FC Barcelona vom Erzrivalen gnadenlos vorgeführt worden. Kapitän Ral fällt für etwa drei Monate verletzt aus. Die Führung des spanischen Rekordmeisters wollte in einer Krisensitzung über die Zukunft des Trainers entscheiden. Die Presse ging aber davon aus, dass der umstrittene Coach zumindest noch bis zum Punktspiel am Wochenende bei Real Sociedad San Sebastin im Amt bleiben wird.

Nach einer Umfrage des Sportblatts "Marca" verlangt die Mehrheit der Fans die Rückkehr des ehemaligen Erfolgstrainers Vicente del Bosque. An zweiter Stelle rangiert der Italiener Fabio Capello (Juventus Turin). Der frühere Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld taucht in den Spekulationen der Madrider Presse über einen möglichen Nachfolger Luxemburgos derzeit nicht auf.

Dem Real-Coach wird vorgehalten, im Heimspiel am Mittwochabend sechs Abwehrspieler aufgeboten und dem Team einen "Angsthasenfußball" verordnet zu haben. "Dies ist ein Verrat an den traditionellen Werten des Vereins, der mit seinem offensiven Stil zu einer Legende wurde", monierte "El Pas".

Die Proteste unter den 67.000 Besuchern gegen den Coach erreichten ihren Höhepunkt, als Luxemburgo den Engländer David Beckham vom Feld holte und für ihn den Verteidiger Michel Salgado einwechselte. "Damit beging Luxemburgo Harakiri", meinte "As". Der Coach begründete die Auswechselung damit, dass Beckham über Rückenschmerzen geklagt habe. "Das nächste Mal lasse ich ihn auf dem Platz verrecken", erklärte der Brasilianer trotzig. Zugleich räumte er aber ein: "Wenn ich Zuschauer gewesen wäre, hätte ich auch den Trainer ausgepfiffen."

Quelle: ntv.de

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