Sport

Steffens Weltrekord pulverisiert Trickett 42 Hundertstel schneller

Britta Steffen ist ihren Weltrekord über 100 Meter Freistil los. Bei den australischen Schwimm-Meisterschaften in Sydney verbesserte Libby Trickett die 19 Monate alte Bestmarke der Berlinerin um 42/100 auf erstaunliche 52,88 Sekunden. Die 23-Jährige war früher unter ihrem Mädchennamen Lenton bekannt und hatte im Vorjahr bei den Weltmeisterschaften in Melbourne fünf Goldmedaillen eingeheimst. Den zweiten Weltrekord des Abends im Olympia-Pool von 2000 verbuchte Sprinter Eamon Sullivan, der sich den an den Franzosen Alain Bernard verlorenen Rekord über 50 Meter Freistil in 21,41 Sekunden zurückholte. Am sechsten Tag der Titelkämpfe fielen damit die Weltrekorde sechs und sieben.

Trickett war bereits im Vorjahr schneller als Steffen gewesen. Ihre 52,99 Sekunden beim "Duell im Pool" im April waren allerdings vom Schwimm-Weltverband FINA nicht anerkannt worden, weil ihr Gegner der amerikanische Ausnahmeschwimmer Michael Phelps gewesen war. Diesmal hatte sie kein "Zugpferd", sondern setzte sich mit enorm kraftvollen Zügen schon früh vom Feld ab. "Ich kann kaum sagen, wie sehr ich diesen Rekord haben wollte, nachdem meine Zeit nicht anerkannt worden war", sagte Trickett glücklich. Einziger Wermutstropfen für die frisch Verheiratete: Ihr Ehemann Luke hatte am Vortag über 200 Meter Brust einen Platz im Olympia-Team verpasst.

Unterdessen holte Sullivan im internen Weltrekord-Wettbewerb des neuen australischen Schwimm-Traumpaares auf: Er holte sich mit einer fabelhaften Leistung den Rekord über 50 Meter Freistil zurück und war beim Anschlag in 21,41 Sekunden um 9/100 schneller als der Franzose Bernard, der vor fünf Tagen Sullivan seinerseits den Rekord abgeknöpft hatte. Seine Freundin Stephanie Rice hatte Weltrekorde über 200 und 400 Meter Lagen aufgestellt. "Ich bin sehr, sehr stolz", bekannte Sullivan nach dem Halbfinale. Am Vortag war er noch bitter enttäuscht gewesen, als er Bernards Weltrekord von 47,50 Sekunden über 100 Meter Freistil um 2/100 verpasst hatte.

Fernbeziehung über 4.200 Kilometer

Am Donnerstag aber lief es optimal für den 22-jährigen West-Australier, dessen Wohnort mehr als 4.200 Kilometer von dem seiner Freundin Rice entfernt liegt, die aus Brisbane kommt. Seit sie sich vor zwei Jahren bei den Commonwealth Games in Melbourne kennen und lieben gelernt hatten, verbringen sie aber regelmäßig ganze Trainingsblöcke gemeinsam in der Heimatstadt des jeweils anderen. Sullivan, der schon früh als eines der größten Talente des an Ausnahmeathleten nicht gerade armen australischen Schwimmsports galt, hatte nach den Olympischen Spielen 2004 in Athen immer wieder Pech mit Verletzungen gehabt. Nach drei Hüftoperationen wollte er schon fast aufgeben. Doch nach dem Weltrekord war er sich endgültig sicher, dass seine Entscheidung richtig war, den Schwimmanzug nicht an den Nagel zu hängen.

Von Doug Walters, dpa

Quelle: ntv.de

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