Sport

NBA "ehrlich gesagt sehr dumm" Trump wettert gegen "böse" US-Sportler

Sieht die NBA in "großen Schwierigkeiten": Donald Trump.

Sieht die NBA in "großen Schwierigkeiten": Donald Trump.

(Foto: imago images/MediaPunch)

Im Clinch mit den größten Profisport-Ligen der USA lässt Donald Trump nicht locker. Athleten auf den Knien während der Nationalhymne sind dem US-Präsidenten ein Dorn im Auge. In einem Radiointerview holt er zum großen Rundumschlag aus - und nennt gleichzeitig eine Ausnahme.

US-Präsident Donald Trump hat sich in einem Interview mit "Fox Sports Radio" die größten Sportligen des Landes vorgeknöpft. Die Basketballer aus der NBA bezeichnete er als dumm und böse. Der 74-Jährige reagierte damit auf die Kritik aus der Liga an seinen Aussagen über die Anti-Rassismus-Proteste und das Knien während der Hymne, die er nach eigenen Angaben aber gar nicht mitbekommen haben will. Er sei darüber nicht überrascht, denn "einige sind sehr böse, sehr, sehr böse und ehrlich gesagt sehr dumm".

Trump behauptete erneut, die Einschaltquoten der stärksten Basketball-Liga der Welt seien infolge der Proteste eingebrochen und die NBA stecke "in großen Schwierigkeiten". Laut der jüngsten Erhebung von "Sports Media Watch" lagen die Quoten zum Ende der vergangenen Woche etwa vier Prozent unter dem üblichen Schnitt für landesweit übertragene NBA-Spiele. Betrachtet man nur die Spiele zur besten Sendezeit am Abend, liegen die Quoten demnach elf Prozent über dem Durchschnitt von vor der Corona-Pause.

Die Football-Liga NFL solle laut Trumps Ansicht gar nicht erst anfangen, sollten die Spieler vorhaben, während der Nationalhymne auf die Knie zu gehen. "Wenn sie nicht stehen für die Hymne, hoffe ich, dass sie gar nicht anfangen", sagte Trump. Aber davon abgesehen, würde er es lieben, wenn sie anfangen, und wir machen alles, was möglich ist, um sie starten zu lassen.

Lob für die NHL

Die Saison soll planmäßig am 10. September beginnen, es gibt aber Gesundheitsbedenken wegen der Pandemie und des intensiven Kontakts der Spieler. Das Knien während der Nationalhymne hatte vor vier Jahren seinen Ursprung in der NFL, als der damalige Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, diese Form des Protests gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner und gegen Rassismus wählte. Seither behaupten Kritiker, dass damit die Landesflagge und Hymne respektlos behandelt werden. Trump kritisierte auch die Major League Baseball für deren Aktionen.

Lob gab es dagegen für die Eishockeyliga NHL, da dort die Spieler nicht knien würden. "Die machen das nach meinem Verständnis sehr gut", sagte er. Tatsächlich gab es aber auch in der Eishockeyliga schon Akteure, die beim Abspielen der Hymne auf ein Knie gegangen sind - wenn auch nicht in der überwiegenden Mehrheit wie in der NBA.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen