Obama foppt Putin USA berufen Lesben in Olympia-Delegation
18.12.2013, 10:40 Uhr
Billie Jean King darf ein politisches Zeichen bei Olympia setzen: Die lesbische Tennislegende wird die Winterspiele mit eröffnen.
(Foto: REUTERS)
Russlands Präsident Putin lässt keine Gelegenheit aus, Homosexuelle zu diskriminieren. Nun zeigt US-Amtskollege Obama, dass er diese Haltung nicht respektiert. Er beruft zwei lesbische Sportstars in die Delegation für die Winterspiele in Sotschi - kein Zufall.
US-Präsident Barack Obama hat mit der Nominierung zweier homosexueller Sportstars in seine Olympia-Delegation ein Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung in Russland gesetzt. Er berief die 70-jährige Tennislegende Billie Jean King und die 28 Jahre alte Eishockey-Nationalspielerin Caitlin Cahow vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi (7. bis 23. Februar) in das von der ehemaligen Ministerin für innere Sicherheit, Janet Napolitano, angeführte Aufgebot. Zuvor hatte Obama bereits verdeutlicht, dass er einen Boykott der Winterspiele aufgrund des Anti-Homosexuellen-Gesetzes in Russland nicht als Option sieht, sondern Erfolge von schwulen und lesbischen US-Athleten für die bessere Antwort auf die diskriminierende Vorschrift hält.
Die Regierung in Moskau steht derzeit insbesondere wegen eines Gesetzes gegen die Propagierung von Homosexualität in der Kritik. Homosexuellengruppen fordern daher den Boykott der Spiele in der Schwarzmeerstadt. Mehrere Staatsführer haben bereits angekündigt, nicht nach Sotschi zu reisen, darunter Bundespräsident Joachim Gauck und Frankreichs Präsident François Hollande.
Merkels Pläne bleiben unklar
Bundeskanzlerin Angela Merkel schloss eine Reise zu den Olympischen Winterspielen nicht aus. Sie sei zwar in ihren acht Jahren als Kanzlerin "noch nicht ein einziges Mal bei irgendwelchen Olympischen Spiele gewesen", sagte Merkel in der ARD. "Und trotzdem werde ich nochmal schauen." Konkrete Pläne für eine Reise nach Sotschi gebe es aber nicht.
Die US-Delegation ist im Vergleich zu früheren Jahren nicht besonders ranghoch besetzt. Bei den Winterspielen im kanadischen Vancouver 2010 etwa wurden die Vereinigten Staaten von Vizepräsident Joe Biden vertreten.
Quelle: ntv.de, jtw/AFP/sid