Favoritenschreck USA und Geheimfavorit Italien bestreiten am Sonntag das Endspiel bei der 14. Volleyball-Weltmeisterschaft der Frauen.

Die USA, die im Viertelfinale schon Titelverteidiger Kuba ausgeschaltet hatten, gewannen am Freitag vor über 4.000 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle das erste Halbfinale gegen Europameister Russland nach 102 Minuten im Tiebreak 3:2 (21:25, 25:23, 25:20, 21:25, 15:8) und blieben auch im zehnten Turnierspiel unbesiegt. Der EM-Zweite Italien besiegte in 92 Minuten China 3:1 (25:19, 25:20, 21:25, 25:23). Russland und China spielen am Samstag um Rang drei.

Die Amerikanerinnen wiederholten damit ihren Sieg über Russland aus der Vorrunde und besiegten den Kontrahenten mit dessen Stärken. Das waren eine hervorragende Abwehrleistung mit einem starken Block, der den russischen Hauptangreiferinnen Jekaterina Gamowa und Jewgenia Artamonowa sehr oft den Schneid abkaufte.

Die Russinnen als Olympia-Zweite und Grand-Prix-Sieger hatten im Beisein ihres Ex-Präsidenten Boris Jelzin den ersten Satz diktiert. Dann schlichen sich zu viele Fehler in das eigene Spiel ein, was der Rivale zu zwei Satzgewinnen nutzte. Nach dem Satzausgleich zog das US-Team im entscheidenden fünften Durchgang mit drei erfolgreichen Blocks auf 6:2 davon und hielt diesen Vorsprung.

Das zweite Halbfinal-Begegnung war von einer völlig anderen Spielweise gekennzeichnet, denn beide Teams verfügen nicht über die Robustheit der USA und Russlands. Schnelle Aktionen mit vielen Finessen in Feldabwehr und Angriff waren zu sehen.

Auffälligste Spielerin bei Italien war Elisa Toguet, mit 1,92 m der "Funkturm" im Team. Sie trieb ihre Mitspielerinnen immer wieder an und holte auch die entscheidenden Punkte heraus. Nachdem China auf 1:2-Sätze verkürzt hatte, wurde es im vierten Durchgang noch einmal spannend, ehe die Italienerinnen den Final-Einzug bejubeln konnten.