Dopingverdacht ausgeräumt Ullrich freigesprochen
24.04.2002, 12:53 UhrDer Internationale Radsport-Verband (UCI) hat Olympiasieger Jan Ullrich vom Doping-Verdacht freigesprochen. Eine Razzia hatte beim Giro d'Italia am 6. Juni 2001 kortekoidhaltige Medikamente bei dem Radprofi sichergestellt.
"Es handelt sich um kein Doping-Vergehen", erklärte Leon Schattenberg, Vorsitzender der Anti-Doping-Komission der UCI. Nach eingehenden Untersuchungen der Liste der in den Hotelzimmer gefundenen Substanzen befand der Radsport-Verband, dass es keinen Handlungsbedarf gibt. Die Substanzen seien aus medizinischen Gründen zugelassen, da Ullrich Asthmatiker ist und dies in seinem Gesundheitspass von 2001 vermerkt wurde.
Auch Telekom-Teamarzt Lothar Heinrich steht jetzt nicht mehr unter Doping-Verdacht. Bei ihm wurden Koffeintabletten sichergestellt. "In seiner natürlichen Beschaffenheit handelt es sich dabei nicht um ein Dopingmittel. Die Substanz wirkt dopend, wenn sie in einer Menge genommen oder verabreicht wird, die die Koffeinkonzentration von 12 mg/ml überschreiten lässt", erklärte Schattenberg. In geringerem Umfang ist die Menge daher zugelassen.
Die Akten aus Italien sind erst in den letzten Tagen beim Bund Deutscher Radfahrer eingetroffen. BDR-Präsidentin Sylvia Schenk empörte sich: "Auch ein Radprofi hat Anspruch auf zügige Bearbeitung solch schwerwiegender und öffentlich breitgetretener Vorwürfe".
Quelle: ntv.de