Sport

Umworbener Radprofi Ullrich prüft Angebote

Jan Ullrich hat die Qual der Wahl: Der diesjährige Tour-de-France-Zweiter wird von der nahezu gesamte Rennstall-Elite umworben. Der Bianchi-Kapitän kann sich unter einer Vielzahl von Angeboten entscheiden, selbst eine Rückkehr zum Team Telekom wäre möglich.

Gerüchte über ein Comeback Ullrichs zum Team Telekom hatte der Telekom-Teamchef Walter Godefroot in seinem Interview mit der "Bild am Sonntag" angekurbelt. Darin erklärte er: "Wir wollen Jan Ullrich! Unsere Mannschaft wurde extra für ihn zusammengestellt."

Vor Ullrichs überraschendem Wechsel zum Team Coast im vergangenen Jahr hatte Godefroot seine Einkäufe für 2003 gezielt auf den Tour-Sieger von 1997 ausgerichtet. Eine Situation, wie Ullrich sie sich auch wünschen würde. Der Bianchi-Kapitän hatte nach der Tour eingeräumt, zugunsten einer geregelten Saison finanzielle Einbüßen in Kauf genommen zu haben. Nun fordert er klare Perspektiven: "Wenn man verlangt, dass ich die Tour gewinne, muss man mir auch die Mannschaft dazu geben. Dazu gehört ein optimales Umfeld. Wenn die Helfer sich Sorgen um ihre Gehälter und Arbeitsplätze machen müssen, geht die Motivation flöten."

Rückkehr des "verlorenen Sohnes"?

Godefroot hatte nie ein Hehl daraus gemacht, dass er die Rückkehr des "verlorenen Sohnes" begrüßen würde. Das unterstrich auch Teamleiter Olaf Ludwig: "Natürlich sind wir an eine Verpflichtung interessiert."

Der Ullrich-Manager Wolfgang Strohband hat allerdings bereits die Richtung vorgegeben: "Wir sind auf dem Weg Bianchi", entgegnete er den Gerüchten. Für Strohband sind Überlegungen in Richtung Telekom derzeit kein Thema: "Das diskutieren wir momentan nicht. Daran denke ich gar nicht", sagte Strohband, der aber Angebote mehrerer Rennställe bestätigte. Als klarer Favorit gilt aber noch Ullrichs aktueller Radstall, Bianchi.

Nach Aussagen von Bianchi-Manager Jacques Hanegraaf liegt Ullrich bereits ein Angebot seines Teams vor. "Es sind nur noch Details zu klären", sagte der Niederländer, der in Kürze einen Co-Sponsor vorstellen will. Bianchi-Geschäftsführer Thomas Kristensen kündigte in der "BamS" eine "Lösung bis Ende September an, um jan Ullrich die gewünschte Unterstützung geben zu können."

Quelle: ntv.de

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