Nach genau einem Jahr der Trennung wird eine Rückkehr von Jan Ullrich zum Team Telekom immer wahrscheinlicher. Beide Seiten haben bereits über einen Neuanfang des Olympiasiegers bei seinem langjährigen Arbeitgeber (1995 bis 2002) verhandelt. Das bestätigte Teamchef Walter Godefroot dem Sport-Informations-Dienst (sid).

"Jans Manager Wolfgang Strohband hat seine Forderung auf den Tisch gelegt, und unser Sponsor T-Mobile hat ein Gegenangebot gemacht. Die Gespräche laufen", sagte der Belgier am Mittwoch.

Ein Jahr nach der Trennung zwischen Ullrich und dem Bonner Rennstall haben sich die einstigen Partner wieder angenähert. "Ich kann mir eine Zusammenarbeit mit Jan immer noch vorstellen. Einen Fahrer wie ihn möchte jedes Team gerne haben", erklärte Godefroot.

Personalie Pevenage

Probleme hat der 60-Jährige aber nach wie vor mit seinem langjährigen Freund und Angestellten Rudy Pevenage, der Ullrich von seinem derzeitigen Team Bianchi auch zu einem anderen Rennstall begleiten soll. Pevenage hatte Telekom Ende vergangenen Jahres urplötzlich verlassen und sich Ullrich angeschlossen, was ihm Godefroot bis heute nachträgt.

Dennoch scheint auch eine Rückkehr des Belgiers ins Team seines Landsmanns nicht ausgeschlossen. Godefroot räumt ein, dass dies nicht allein seine Entscheidung sei: "Ich habe einen Vertrag mit T-Mobile. Letztlich liegt die Entscheidung auch bei denen."

Bianchi will Ullrich halten

Ullrich hatte bereits am Wochenanfang angedeutet, dass er sich eine Rückkehr zu Telekom vorstellen könne: "Ich schließe derzeit nichts aus. Es geht dabei nicht allein ums Geld. Bei mir steht der Sport immer noch an erster Stelle", so der Tour-Sieger von 1997, der in diesem Jahr zum fünften Mal Platz 2 bei der Frankreich-Rundfahrt belegt hatte.

Allerdings buhlt auch Bianchi weiter um die Dienste seines Kapitäns. Angeblich soll es noch in dieser Woche ein Treffen zwischen den Verantwortlichen des italienischen Hauptsponsors und dem Ullrich-Lager geben.