Gegen "Babysitter-System" Ullrich will mehr Freiheiten
19.12.2003, 13:21 UhrJan Ullrich, der am 10. Januar im Trainingslager auf Mallorca zum ersten Mal offiziell für sein neues T-Mobile-Team auftreten wird, will bei seiner Rückkehr zu den Bonnern nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen. "Die haben gut gestaunt, dass ich allein zurecht gekommen bin. Ich habe (Team-Manager) Godefroot bei den Verhandlungen gesagt, dass es so wie früher nicht mehr geht. Es darf nicht sein, dass mich Leute beim Training bewachen", sagte der 30-jährige Olympiasieger im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Nach einem kurzen Abstecher ins inzwischen nicht mehr existente Bianchi-Team kehrt Ullrich am 1. Januar zum Team Telekom, in Zukunft T-Mobile, zurück. Im Rückblick auf seine sieben Jahre beim deutschen Branchenführer hatte Ullrich, dessen Vertrag im Sommer 2002 gekündigt worden war, auch das auf ihn zugeschnittene "Babysitter-System" moniert. "Ich lasse mich nicht einschränken, ich will meine Freiheit haben. Es darf nicht mehr so sein wie früher", sagte Ullrich weiter.
Am Samstag beendet der gebürtige Rostocker seine erste Trainings-Etappe auf dem Weg zu seinem geplanten zweiten Sieg bei der Tour de France seit 1997. Zusammen mit seinem Team-Kollegen Tobias Steinhauser und unter kurzzeitiger Aufsicht seines Betreuers Rudy Pevenage hat Ullrich die ersten 1500 Trainings-Kilometer auf Mallorca hinter sich gebracht.
"Ich habe mich zu dieser Jahreszeit noch nie so gut gefühlt", sagte der T-Mobile-Kapitän vor der Rückkehr an seinen Schweizer Wohnort in Scherzingen. Bei der Mallorca-Rundfahrt Anfang Februar will Ullrich in die Saison 2004 starten.
Quelle: ntv.de