Nach Olympia heimatlos Uruguay nimmt Flüchtlingsteam-Boxer auf
11.08.2021, 03:47 Uhr
Sella hat angekündigt, auch bei den Olympischen Spielen in Paris in den Ring steigen zu wollen.
(Foto: REUTERS)
29 Athleten treten bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht für ihr Heimatland an, sondern im Flüchtlingsteam. Einer von ihnen ist Eldric Sella, ein Venezuelaner, der zuletzt in Trinidad und Tobago lebte. Doch dorthin kann er nicht zurückkehren. Jetzt hat seine Hängepartie ein Ende.
Nach den Olympischen Spielen in Tokio hat Uruguay den venezolanischen Boxer Eldric Sella aufgenommen. "Heute habe ich das Glück, in diesem Land neu anzufangen, das mir ohne zu zögern seine Türen öffnete und mir die Schlüssel zu meiner neuen Heimat gab", schrieb der Athlet bei Instagram. "Hier endet ein Kapitel meines Lebens und es beginnt ein Neues, und zwar auf einer höheren Ebene. Danke Uruguay."
Der 24-jährige Sella war in Tokio als erster Lateinamerikaner im internationalen Flüchtlingsteam angetreten. Nach dem Ende der Olympischen Sommerspiele hatte er Probleme bei der Rückkehr nach Trinidad und Tobago, wo er nach seiner Flucht vor der politischen Krise in seinem Heimatland zuletzt gelebt hatte. Weil sein Pass abgelaufen war, bekam er kein neues Visum mehr.
Uruguay bestätigte die Aufnahme eines Venezolaners, ohne Sella namentlich zu nennen. "Unser Land hat mit Unterstützung des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen und der Internationalen Organisation für Migration einen venezolanischen Staatsbürger aufgenommen", hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Venezuela steckt in einer tiefen politischen Krise. Die autoritäre Regierung von Nicolás Maduro geht massiv gegen Oppositionelle vor, zahlreiche Regierungskritiker sind in Haft. Wegen der großen wirtschaftlichen Probleme des einst reichen Landes haben zudem rund 5,6 Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa