Armstrongs Wahrheitsallergie Usada-Chef setzt Ultimatum
26.01.2013, 12:27 Uhr
Lance Armstrong, prominentester Doper der Welt.
(Foto: screenshot)
Die große Beichtshow des als Dauerdoper enttarnten Radstars Lance Armstrong entpuppt sich in Sachen Wahrheitsfindung als Enttäuschung. Schlimmer noch: Der Texaner verbreitet neue Unwahrheiten. Wenn er seine lebenslange Sperre reduzieren will, muss er das zeitnah ändern.
Usada-Chef Travis Tygart hat den gefallenen Radstar Lance Armstrong der Lüge bezichtigt und dem Texaner zugleich ein Ultimatum gestellt. Armstrong habe noch bis zum 6. Februar Gelegenheit, mit der US-Anti-Doping-Agentur zu kooperieren, um seine lebenslange Sperre möglicherweise zu verkürzen, sagte Tygart dem US-Sender CBS. Das habe er Armstrong in einem Brief mitgeteilt.
Das Gespräch wird am Sonntag in der Sendung "60 Minutes" ausgestrahlt. In dem Interview bezichtigt Tygart Armstrong zudem, im Interview mit Talkmasterin Oprah Winfrey nicht die volle Wahrheit gesagt habe. Armstrong hatte behauptet, nach seinem Comeback in den Jahren 2009 und 2010 nicht gedopt zu haben. Die Chance, dass die Blutwerte Armstrongs nicht auf Doping basierten, bezifferte Tygart auf "eins zu einer Million".
Tygart hält es ebenfalls für unglaubwürdig, dass Armstrong seine Teamkollegen nicht zur Einnahme verbotener Substanzen getrieben habe. "Er war der Boss", sagte er. Es sei eindeutig, dass Armstrong der Anführer dieser Verschwörung gewesen sei, die Millionen an Steuergeldern verbraucht und Millionen an Sportfans betrogen habe.
Armstrong hatte bei Winfrey eingeräumt, seit Mitte der 1990er Jahre und auch bei seinen inzwischen aberkannten sieben Tour-de-France-Siegen zu verbotenen Substanzen gegriffen zu haben, darunter Epo, Testosteron sowie Bluttranfusionen. "Er hat sehr viel Epo genommen", sagte Tygart.
Die USADA hatte Armstrong zuvor massive Dopingvergehen nachgewiesen. Der Radsport-Weltverband UCI reagierte darauf mit der Aberkennung von Armstrongs Tour-Siegen sowie einer lebenslangen Sperre.
Quelle: ntv.de, sid